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Winner.

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Hirscher kommt nicht runter.

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Kitzbühel – Felix Neureuther hat zum zweiten Mal nach 2010 den Weltcup-Slalom in Kitzbühel gewonnen und damit auch eines der schwierigsten Rennen seit langem für sich entschieden. Der Halbzeitführende Marcel Hirscher bezahlte sein Risiko im Finale der Flutlicht-Premiere vor rund 20.000 Zuschauern und bei Schneefall mit einem Einfädler. Bester Österreicher wurde Manuel Feller als Achter.

"Ein Wahnsinn"

Neureuther setzte sich bei seinem achten Erfolg im Weltcup 0,57 Sekunden vor dem Norweger Henrik Kristoffersen und 0,82 vor dem Italiener Patrick Thaler durch und durfte sich über 70.000 Euro Preisgeld freuen. "Es ist immer was besonderes, hier zu gewinnen. Es ist ein ganz großer Klassiker, von dem her ist es ein Wahnsinn", so Neureuther.

"Schade" sagte er zum Ausfall Hirschers, "so will man nicht gewinnen, das gibt dem fast einen, ich will nicht sagen, fahlen Beigeschmack. Marcel war schnell unterwegs. Aber ich habe auch schon viele Fehler gemacht", ergänzte er. Hirscher war extrem enttäuscht: "Was mir am Arsch geht, warum kann das nicht woanders passieren?" Hirscher war übrigens zurückgestiegen und kam als 23. in die Wertung.

Dichter Schneefall

Der Schachzug, den Slalom von Sonntag auf Freitag vorzuverlegen, ging auf, denn an diesem Tag wäre kein anderes Rennen als ein Torlauf möglich gewesen. Zu dicht war der Schneefall und dementsprechend schlecht die Sicht im ersten Durchgang. Eine Herausforderung war auch der vom Kroaten Ante Kostelic sehr eigenwillig gesetzte Kurs.

"Da rückt das Feld enorm auseinander", sagte Hirscher in der Pause. "Da trennt sich die Spreu vom Weizen", meinte Neureuther, der 0,38 Sekunden dahinter Halbzeitzweiter war und vom "mit Abstand schwierigsten Slalomrennen, das ich in Kitzbühel jemals gefahren bin" gesprochen hatte, weil "die Sicht brutal, die Kurssetzung extrem und die Piste schlecht" gewesen seien. "Es schmiert so richtig weg, da kommt man nie auf Zug, das ist eher so ein bisserl ein Gestolpere. Ich bin gut runtergestolpert."

Sensationelle Fahrt von Daniel Yule

Dank Flutlicht war die Sicht im zweiten Durchgang besser, die Piste freilich baute von Läufer zu Läufer ab. Der 20-jährige Schweizer Daniel Yule hatte mit Startnummer 30 eröffnet, er lag dank Laufbestzeit bis zum Halbzeitneunten Kristofferson voran und wurde am Ende hervorragender Siebenter.

Unmittelbar dahinter folgte mit Feller der beste Österreicher. An einen Start in Sotschi denkt dieser nicht: "Dass Olympia ein Thema ist, glaube ich nicht. Aber ich bin mehr als zufrieden mit dem Ergebnis."

Es war der letzte Slalom vor der Olympia-Nominierung am Montag, Hirscher und Matt haben ihre Tickets fix, für die weiteren zwei Startplätze kommen Raich, Herbst und nun auch Feller infrage. Herbst patzte nach sehr guter Fahrt im Schlussteil des zweiten Durchgangs und vergab einen möglichen Spitzenplatz. "Drei Viertel bin ich super gefahren, natürlich tut das weh, aber meine Fahrerei passt", sagte der Zehnte. Benjamin Raich fädelte nach dem 14. Halbzeitrang im Finale ein. Wolfgang Hörl landete auf Rang 19.

Matt gescheitert

Bereits im ersten Durchgang ausgeschieden waren Marc Digruber und Mario Matt. "Die Piste hat schon nach zwei Läufern nachgelassen, das war schade. Ich war gut drauf eingestellt und habe alles probiert, bin einen sehr guten Lauf gefahren. Ich bin dann ein bisschen eingebrochen und nicht mehr von der Kante weg gekommen", sagte der Flirscher Matt.

Für Manfred Pranger ist der Traum von der Olympia-Teilnahme endgültig geplatzt. "Da braucht man nicht über Olympia reden. Ich habe alles gegeben, leider hat es wieder nicht so funktioniert. Es geht einfach nicht mehr, das muss man einsehen", so der Weltmeister von 2009 in Val d'Isere. (APA, 24.01.2014)