Sigulda - Die Doppel-Olympiasieger Wolfgang und Andreas Linger haben am Samstag bei der nicht top besetzten Rodel-EM in Sigulda Bronze geholt. Die Tiroler reihten sich beim Weltcupfinale hinter den Italienern Christian Oberstolz/Patrick Gruber und den Russen Wladislaw Juschakow/Wladimir Machnutin ein. Peter Penz/Georg Fischler wurden bei der Olympiageneralprobe unmittelbar dahinter Vierte.

In Abwesenheit der deutschen Saisondominatoren Tobias Wendl/Tobias Arlt und Toni Eggert/Sascha Benecken fuhren die in dieser Saison nicht immer überzeugenden Linger-Brüder lediglich 79 Tausendstel an Gold vorbei. Die dreifachen Weltmeister legten der Konkurrenz an der Stätte ihres ersten WM-Titels (2003) im zweiten Lauf mit dem geteilten Bahnrekord zwar einiges vor, die Südtiroler Oberstolz/Gruber (zweimal Laufbestzeit) und auch Juschakow/Machnutin behielten aber die Nase knapp vorne.

"Oberstolz/Gruber waren schon im Training sauschnell, da war klar, dass wir keine Fehler machen dürfen, aber genau die sind leider im ersten Lauf passiert. Im zweiten haben wir dann gezeigt, was möglich ist. Das gibt zusätzlich Selbstvertrauen und eine Medaille zu gewinnen ist sowieso immer etwas Spezielles", erklärte Andreas Linger nach seiner insgesamt vierten EM-Medaille.

"Positives überwiegt"

Den im gesamten Olympiawinter zumeist vor den Lingers gelegenen Penz/Fischler fehlten nach einem ebenfalls starken Finallauf 0,148 Sekunden auf ihre Teamkollegen. "Wir haben die Medaille im ersten Lauf liegen gelassen, im zweiten aber bewiesen, dass die Form passt und wir schnell rodeln können. Keiner wird gerne Vierter, so bleibt ein kleiner bitterer Beigeschmack. Aber unterm Strich überwiegt das Positive", sagte Peter Penz.

In der Weltcupgesamtwertung wurden Penz/Fischler von den Siegern Oberstolz/Gruber noch auf Platz vier verdrängt. Die Lingers belegten nach ihrem dritten Podestplatz der Saison den sechsten Endrang.

Im Einsitzerbewerb der Damen, der ebenfalls ohne die deutschen Asse in Szene ging, blieben Spitzenergebnisse für Rot-weiß-rot hingegen aus. Debütantin Miriam Kastlunger (Gesamt-15.) wurde EM-Zehnte. Birgit Platzer (Gesamt-18.) kam in der EM-Wertung auf Rang zwölf. Mona Wabnigg war nach einem Trainingssturz, bei dem sie einen Trümmerbruch im Mittelfuß erlitten hatte, nicht am Start. Die Olympiazweite Nina Reithmayer fehlte wegen einer Knieverletzung.

Den EM-Titel sicherte sich die drittplatzierte Russin Natalia Chorewa vor ihrer Landsfrau Tatjana Iwanowa und der Deutschen Dajana Eitberger. Der Tagessieg ging erstmals im Weltcup an Kate Hansen, die US-Amerikanerin setzte sich vor Alex Gough aus Kanada durch. Am Sonntag folgen noch der Einsitzerbewerb der Herren sowie die Teamstaffel. (APA, 25.1.2014)