Szeged - Der Prozess gegen den Österreicher wurde vertagt. Das Komitatsgericht in Szeged hat am Dienstag drei weitere Termine angesetzt, und zwar am 15., 22. und 24. April. Am 15. April soll es zu weiteren Anhörungen von Sachverständigen kommen, erklärte Richter Attila Joo. Kann das Beweisverfahren abgeschlossen werden, werden am 22. April die Plädoyers gehalten. Das Urteil sollte am 24. April ergehen.
Das Gericht ordnete am Dienstag eine Ergänzung der Untersuchung durch verkehrstechnische Gutachter an. Dazu soll der Geländewagen des Kärntners, der beim Überrollen des Polizisten beschädigt wurde, repariert werden. Dadurch sollen die Sachverständigen die Möglichkeit erhalten, den "Hummer" mit 29 bis 33 km/h zu fahren und dessen Lenkverhalten zu prüfen. Mit dieser Geschwindigkeit soll der 35-jährige Angeklagte den ungarischen Polizisten überrollt haben.
Laut Sachverständigen hatte der Geländewagen den Uniformierten zunächst an den Beinen erfasst und rückwärts zu Sturz gebracht. Der Polizist fiel nicht auf den Boden, sondern auf sein Motorrad, ehe er von dem "Hummer" überrollt wurde. Als Verletzungen wurden ein Teilriss des Rückenmarks, ein Riss im rechten Vorhof des Herzens, beidseitige Rippenbrüche sowie Lungenprellungen festgestellt.
Diese Verletzungen seien eindeutig durch das Überrollen des Opfers entstanden und hätten zu dessen Tod geführt, so die Sachverständigen. Wäre Imre K. auf dem Boden zu liegen gekommen, wären die Verletzungen nach Angaben der Gutachter weniger schwer gewesen: Die Bodenfreiheit des "Hummer" beträgt nämlich 40 Zentimeter. (APA, 28.1.2014)