Wien - Markus Hering (53) ist von der ORF-Hörspiel-Jury zum "Schauspieler des Jahres 2013" gekürt worden. In ihrer Begründung lobt sie ihn als Schauspieler, "der mit seiner Stimme, einer eigenwilligen, keineswegs auf Hochglanz polierten Stimme, eine potenzielle Zerrissenheit transportiert, die Neigung zu Widersprüchen und Abgründen erahnen lässt, für glatte Oberflächlichkeiten ungeeignet ist".

Für die ORF-Radios las Hering laut Aussendung des Senders Radiogeschichten, Texte und Gedichte, wurde für Features und Dokumentationen engagiert und ist kontinuierlich seit mehr als 15 Jahren ständiger Gast im Hörspielstudio. Dabei ist Hering nur deshalb beim Hörspiel gelandet, weil einst ein Bewerbungsschreiben des damals jungen Schauspielers an den Hessischen Rundfunk in Frankfurt irrtümlich beim Radio gelandet war.

Hering war fast 20 Jahre Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, in 52 Rollen in Film und Fernsehen zu sehen (u.a. "Tatort", "Finsterworld") und gehört seit 2011 dem von Martin Kusej geführten Residenztheater in München an. Der Schauspieler, der sich laut eigenen Angaben mehr für "gebrochene Charaktere" und "Unglücksraben" als für Helden interessiert, wurde zweimal (2003, 2008) mit dem angesehensten österreichischen Theaterpreis, dem Nestroy, ausgezeichnet.

Seit 1997 wählt eine Fachjury aus ORF-Hörspielregisseuren den Schauspieler des Jahres. Die Ehrung wird im Rahmen der "Ö1 Hörspiel-Gala" am 28. Februar im Wiener ORF-RadioKulturhaus stattfinden, die Laudatio hält Burgschauspieler Roland Koch. Bisher ging die Auszeichnung u.a. an Martin Schwab, Bibiana Zeller, Peter Simonischek, Peter Matic, Andrea Clausen, Erwin Steinhauer, Chris Pichler, Elisabeth Orth, Cornelius Obonya, Gerti Drassl oder Joachim Bißmeier. (APA, 28.1.2014)