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Die Große Firewall in China blockt auch VPNs

Foto: ap

Die Große Firewall in China wird immer ausgefeilter. Nicht nur einzelne Websites werden von der Zensurmaßnahme unzugänglich gemacht, auch technische Hilfsmittel wie VPN werden immer unwirksamer.

Lösungen gesucht

Technische Lösungen werden von interessierten und informierten Internetnutzern aber nach wie vor gesucht. VPN, also virtuelle private Netzwerke, sind seit Jahren die erste Anlaufstelle für Umgehungsmaßnahmen. Einige der bekanntesten VPN-Services werden aber mittlerweile auch geblockt, wie Torrentfreak schreibt. Auch VPN-Protokolle können chinesischen Aussagen zufolge mittlerweile einfach blockiert werden. Das Unternehmen Golden Frog will dagegen jetzt eine Lösung gefunden haben.

VPN-Traffic verstecken

Bei der Lösung handelt es sich um eine 256-Bit-SSL-Technologie namens Chameleon. Diese soll VPN-Paketdaten "durchmischen" und dadurch Deep Packet Inspection verhindern. VPN-Traffic wird dadurch "versteckt" und kann nicht als solcher erkannt werden.

Tester aus verschiedenen Regionen

Am schwierigsten sei laut Golden Frog bei der Entwicklung das Durchleuchten der Deep Packet Inspection gewesen. Dazu wurden zahlreiche DPI-Algorithmen von unterschiedlichen Herstellern analysiert und reverse-engineered. Die Chameleon-Technologie wurde nach ihrer Entwicklung in die Windows, Mac und Android Apps des Unternehmens integriert und in die Beta-Phase gestartet. Viele der Nutzer befinden sich in restriktiven Regimes und haben die Technologie getestet – darunter China, Iran und Türkei. Deutsche und französische User haben dafür Drosselung seitens Service Providern getestet. Bislang habe sich auch dort das Konzept bewährt, wo Provider sonst VPN-Traffic drosseln.

Chameleon ist aktuell für Nutzer von VyprVPN verfügbar, die Option muss aber explizit gewählt werden. (red, derStandard.at, 28.1.2014)