Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, erzürnt zu viel Haus am Baum die Behörden.

Foto: Reschenhofer

Linz - Der Innviertler Tischler Daniel Reschenhofer wollte eigentlich mit einem Baumhaus hoch hinaus, doch jetzt droht angesichts einer fehlenden Baubewilligung der tiefe Fall - DER STANDARD berichtete. Doch noch lebt tief im Wald die Hoffnung.

Die Angst vor der Abrissbirne hat Reschenhofer jetzt veranlasst, die hohe Landespolitik einzuschalten. In einem Schreiben an Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (VP) rechtfertigt der Waldbewohner den Baumausbau ("Es war unser Traum") damit, dass man sich "nie hätte vorstellen können, für die Errichtung eines Baumhauses im eigenen Wald eine Baugenehmigung zu benötigen". Aus Innviertler Sicht könne zur Klärung nur "Ihre Meinung, werter Herr Landeshauptmann, beitragen".

Doch angesichts der höchst prekären Situation in der Baumkrone scheint sogar Oberösterreichs sonst so mächtiger Landesvater machtlos. "In diesem Fall ist zuerst eine entsprechende Flächenwidmung sowie eine behördliche Baubewilligung nach der oberösterreichischen Bauordnung nötig. Auch dieses Projekt muss anhand der geltenden Gesetze geprüft und genehmigt werden. Als Landeshauptmann ist mir auf dieses Behördenverfahren, das in die Zuständigkeit der Gemeinde fällt, keine Einflussnahmemöglichkeit gegeben", stellt Pühringer im STANDARD-Gespräch klar.

Bürgermeister im Clinch

Doch auf Gemeindeebene ist der Karren verfahren: Johann Reschenhofer, Vater des Baumhausbauers, Waldbesitzer und Bürgermeister von Hochburg-Ach, ärgert sich über Simon Sigl, den Bürgermeister der Nachbargemeinde St. Radegund, wo sich der Wald der Reschenhofers befindet: "Sigl hat mir eine Sondergenehmigung versprochen, wenn wir das Baumhaus touristisch nutzen." Sigl kontert: "Blödsinn. Es kann keine Sondergenehmigung für etwas geben, was nicht rechtens ist."

Also sitzt Daniel Reschenhofer weiter allein in seinem Baumhaus und hofft auf ein "persönliches Treffen mit unserem Landeshauptmann". Hoffentlich kommt Pühringer schneller als die Abrissbirne in den Wald. (Markus Rohrhofer, DER STANDARD, 29.1.2014)