In puncto Armband bietet Pebble Steel drei Optionen.

Foto: Pebble

Während sich die meisten größeren Firmen noch vornehm zurück hielten, erschloss sich vor zwei Jahren ein junges Start-up die Produktkategorie der Smartwatches. Die Pebble, eine kluge Uhr mit E-Paper-Display, beendete ihre Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter mit über zehn Millionen Dollar und damit dem hundertfachen des angestrebten Mindestziels.

Das Gerät wurde schließlich vergangenes Jahr ausgeliefert und erhielt gemischte Kritiken. Während die grundsätzliche Nützlichkeit des Smartphone-Kompagnons zwar anerkannt wurde, musste die Uhr unter anderem aufgrund ihres klobigen Designs gescholten. Ein Kritikpunkt, welcher Pebble nun mit der Pebble Steel begegnet ist. Wired hat das Gadget getestet und beschreibt die Steel als die "erste Smartwatch, die es wert ist, getragen zu werden".

Kompakter

Obwohl sie deutlich mehr kann, sieht sie im Grunde aus wie eine traditionelle Herrenuhr. Mit einer sechs Millimeter kürzeren und zwei Millimeter schmaleren Front wirkt sie durch ihre Schale aus gebürstetem Metall nicht mehr wie ein "dorkiges" Early-Adopter-Produkt, sondern mehr wie etwas, was ein Tech-Profi tragen würde.

Das Lederarmband – alternativ gibt es auch eines aus rostfreiem Stahl oder mattschwarzem Metall, wird als sehr angenehm beschrieben und lässt sich den ganzen Tag ohne irgendwelcher Irritationen tragen.

Im Kern das gleiche Produkt

Die eigentliche Technik verbirgt sich hinter einer Front aus kratzfestem Gorilla-Glass. Das Gehäuse ist, wie schon die normale Pebble, wasserdicht bis fünf Atmosphären. In puncto Funktionsumfang und Navigation – weiterhin kommen drei Steuertasten zum Einsatz – hat sich nichts geändert, lediglich der Ladeport wurde neu gestaltet.

Dementsprechend ist das Nutzungserlebnis ident, allerdings haben Partnerschaften dem Pebble-Ökosystem mittlerweile gut optimierte Apps für bekanntere Dienste und Firmen beschert. Hinzu kommen tausende Programme von anderen Entwicklern.

Gute Apps

Lob erhält etwa die simpel gehaltene Umsetzung von Foursquare. Via Bluetooth empfängt die Uhr Daten vom Smartphone und listet nahegelegene "Venues". Mit den Tasten der Uhr kann man sich durch die Liste scrollen und einchecken. Die ESPN-App liefert aktuelle Punktestände der eigenen Lieblingsteams und blendet bei einer laufenden Partie den Score und die verbleibende Zeit ein.

Maximal acht Programme können gleichzeitig genutzt werden. Das macht aufgrund des beschränkten Platzes für Nachrichten auch Sinn. Alle anderen Programme landen im sogenannten "App Locker". Der Austausch ist einfach möglich. Wie gewohnt können unterschiedliche "Watchfaces" genutzt werden, um die Zeitanzeige nach Gescmack aufzuhübschen.

Die Akkulaufzeit der Pebble Steel beträgt fünf Tage, der Smartphone-Akku wird durch die Verwendung von Bluetooth 4.0 LE nur wenig belastet.

Junges Spielfeld

Die Produktkategorie der Smartwatches ist noch jung, wozu diese Wearables gebraucht werden können, ist noch nicht vollständig ausgelotet. Es bleibt abzuwarten, ob sich hier das Pebble-Konzept der einfachen "Verlängerung" des Smartphones durchsetzt, oder die Kunden mehr Funktionalität auf ihren Handgelenken wünschen. Dass es sich um Produkte handelt, die man derzeit noch nicht unbedingt braucht, wird von der Pebble Steel jedenfalls gut kaschiert.

Mit einem Preispunkt von 250 Dollar, der deutlich über der normalen Pebble liegt, will ein Kauf trotzdem wohlüberlegt sein. (gpi, derStandard.at, 29.01.2014)

Video: Pebble Steel