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Nordkoreas Nachrichtenagentur setzt auf Linux, die Regierung lässt schon länger eine eigene Distribution entwickeln.

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Das abgeschottete Land Nordkorea gilt nicht unbedingt als IT-Vorreiter. Entwicklungen, wie ein eigenes Tablet gibt es zwar, sind aber nicht für viele Menschen zugänglich. Zugriff auf das Internet haben nur wenige Privilegierte.

RHEL und CentOS

Das Unternehmen Netcraft hat vergangenes Jahr mehr oder die nordkoreanische IT-Infrastruktur in Erfahrung gebracht. Die Website der offiziellen und einzigen Nachrichtenagentur des Landes, KCNA, läuft auf Servern mit Red Hat Enterprise Linux (RHEL) in der Version 5. Hinter der Website der Zeitung Rodung Sinmun werkt wiederum CentOS, das auf dem RHEL-Source Code baisert.

Die RHEL-Installation dürfte nach Einschätzung von Netcraft nicht lizensiert sein, da dies aufgrund der Exportregularien der USA gar nicht möglich ist. Dies würde bedeuten, dass die damit laufenden Systeme keine offiziellen Sicherheitsupdates erhalten.

Nordkorea kein Umfeld für proprietäre Alternativen

Bei The Varguy sieht man den Einsatz der Software als Bestätigung der "Universalität" von Open Source. Dass sich unter Bedingungen, wie sie in Nordkorea herrschen, eine proprietäre Alternative entwickeln könnte, hält man für unwahrscheinlich. Freilich ist der Einsatz quelloffener Software in Nordkorea nicht unbedingt als das stärkste Argument für selbige zu sehen, sondern mehr als interessante Randnotiz.

Red Star OS

Linux hat – neben illegalen Windows-Installationen – auch seinen Platz auf nordkoreanischen Desktop-Computern. Seit 2002 wird vom Korea Computer Center eine von der Regierung geförderte Distribution namens "Red Star OS" entwickelt. Diese liegt mittlerweile in Version 3.0 vor und bringt unter anderem eine Firewall namens "Festung von Pjöngjang" mit. (gpi, derStandard.at, 29.01.2014)

Video: Red Star OS