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"Die Frage ist, ob man diesen Gewalttaten entschiedener entgegentreten hätte müssen, ob man nicht, anstatt zu versuchen zu deeskalieren, bereits mit Waffengebrauch entgegentreten hätte müssen", meint Wiens Polizeipräsident Pürstl.
Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl hat am Donnerstag den Einsatz der Beamten bei den Demonstrationen gegen den Akademikerball als teilweise zu passiv bezeichnet. "Ich bin auch nicht mit allem zufrieden. Wenn man die Bilder vom Stephansplatz gesehen hat, vielleicht war dort eine zu lange deeskalierende Taktik der Polizei. Vielleicht hätte man dort viel schneller Front zeigen müssen", sagte Pürstl im Ö1-"Morgenjournal".
"Großes Platzverbot war genau richtig"
"Die Frage ist, ob man diesen Gewalttaten entschiedener entgegentreten hätte müssen, ob man nicht, anstatt zu versuchen zu deeskalieren, bereits mit Waffengebrauch entgegentreten hätte müssen", so Pürstl. Man sei möglicherweise zu defensiv vorgegangen.
An der generellen Polizeitaktik ließ Pürstl jedoch keine Kritik gelten: "Die Taktik eines großen Platzverbotes war die einzig richtige." Genauer evaluieren will der Polizeipräsident, ob das Vermummungsverbot sinnvoll war: "Ob das zum Wutausbruch der Gewaltbereiten geführt hat, das werden wir uns auch anschauen müssen."
Rücktrittsaufforderungen
Kritik an Pürstl wurde in den letzten Tagen laut. Auch eine Facebook-Gruppe fordert den Rücktritt des Polizeipräsidenten und organisiert für den 7. Februar eine Demonstration bei der Universität Wien.
Auch die Sozialistische Jugend fordert den Rücktritt von Pürstl. "Wir stellen uns die Frage, welche Waffen Herrn Pürstl denn vorschweben, wo doch Pfeffersprays, Schlagstöcke und Tränengas
sowieso schon eingesetzt wurden?", hieß es in einer Aussendung am Donnerstag. (red, derStandard.at, 30.1.2014)