Bamako - Im westafrikanischen Land Mali leiden 800.000 Menschen Hunger, und weitere drei Millionen Menschen könnten bald hinzukommen. Das teilten elf Hilfsorganisationen am Freitag in einem gemeinsamen Aufruf mit. Wenn der akute Bedarf nicht rasch gedeckt werde, werde sich die Zahl der Betroffenen vermutlich verdoppeln, warnte Franck Vannetelle von der Organisation Action Against Hunger.

Das Welternährungsprogramm (WFP) hatte schon im Juli Alarm geschlagen, weil in den Regionen Gao, Timbuktu, Kidal und Mopti die Versorgung für drei von vier Familien nicht gesichert war. In dem am Freitag von den Organisationen - darunter Oxfam und Care - veröffentlichten Appell hieß es, die Zahl sei in den vergangenen Monaten weiter gestiegen.

Als Gründe werden die instabile Lage nach dem Staatsstreich und der Rebellion von Islamisten und Tuareg-Kämpfern im Jahr 2012 sowie eine schwache Ernte genannt. "Die Nahrungsmittelunterstützung für den Norden Malis muss wegen der drohenden Not hochgefahren werden", sagte Osseni Amadou von Care International.

In der gemeinsamen Erklärung beklagen die Organisationen, dass die Beiträge der Geberländer trotz der Krise drastisch zurückgegangenen seien.

Vor einem Jahr waren die Islamisten im Norden Malis durch eine französische Militärintervention zurückgedrängt worden. Die Lage ist aber weiterhin instabil. Noch immer verüben Islamisten vereinzelt Angriffe. (APA, 1.2.2014)