Einst zentral unter einem Dach vereint, hat sich die Entwicklung des Linux-Grafikstacks in den letzten Jahren zunehmend in verschiedene Projekte aufgeteilt. Neben der Entwicklung im Kernel, hat vor allem die 3D-Grafikbibliothek Mesa eine immer wichtigere Rolle eingenommen. Nun steht mit dem von vielen Desktop-Projekten anvisierten Wechsel auf Wayland ein weiterer großer Schritt an.

X.org

Doch damit soll keineswegs das mittelfristige Ende von X.org einher gehen, wie Martin Peres, Vorstandsmitglied der X.org Foundation, nun im Rahmen der Open-Source-Konferenz FOSDEM betont. So soll X.org künftig die Schirmmherrschaft über Mesa, Wayland und die Direct Rendering Infrastructure (DRI) übernehmen und so auch rein organisatorisch wieder eine wichtigere Rolle einnehmen. Dies berichtet Golem.de.

Infrastruktur

Die konkrete Umsetzung ist noch nicht endgültig beschlossen, es wird aber unter anderem angedacht, die Infrastruktur der betreffenden Projekte zu übernehmen. Derzeit werden Wayland und Co. auf Freedesktop.org gehostet. Zudem soll die Zusammenführung auch organisatorische Vorteile bieten, etwa für die Übernahme von Reisekosten.

SPI

Der Schritt soll im Zuge einer Neugestaltung der X.org-Satzung vorgenommen werden. Diese wurde nötig, da künftig das gemeinnützige Unternehmen SPI die X.org Foundation vertreten soll. Damit will man Probleme wie im Vorjahr - als X.org von der US-Steuerbehörde IRS die Gemeinnützigkeit aberkannt wurde - verhindern. SPI vertritt schon bisher unter anderem Debian und Arch Linux. (red, derStandard.at, 2.2.2014)