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Es geht nicht ohne. Quarterback Russell Wilson verpasst Headcoach Pete Carroll die obligatorische Dusche.

Foto: Reuters/Kelly

Die 48. Super Bowl wird als große Überraschung in die Geschichte der National Football League (NFL) eingehen. Mit einem verdienten 43:8-Kantersieg setzten sich die Seattle Seahawks am Sonntagabend in East Rutherford gegen die Denver Broncos durch und gewannen damit erstmals das NFL-Finale. Die unterlegenen Broncos sorgten dagegen mit ihrer fünften Super-Bowl-Niederlage für einen Negativrekord.

Das Endspiel der besten Defensive (Seattle) gegen die beste Offensive (Denver) wurde nicht zum mit Spannung erwarteten Duell, sondern zu einer extrem einseitigen Angelegenheit. "Wir haben die ganze Saison über nicht nachgegeben. Schon zu Saisonbeginn habe ich fest an unseren Erfolg geglaubt", betonte Seahawks-Quarterback Russell Wilson, der Denvers Routinier Peyton Manning klar in den Schatten stellte.

"Vier Jahre für diesen Moment gearbeitet"

Mit 28 Siegen in seinen ersten beiden Profijahren sorge der erst 25-jährige Wilson für einen NFL-Rekord. "Du willst immer dein bestes Football spielen, und das ist uns heute gelungen", erklärte der Spielmacher voller Stolz. Der 62-jährige Seattle-Coach Pete Carroll lobte seine Mannen vor allem für ihr Durchhaltevermögen: "Das ist ein fantastisches Team. Wir haben vier Jahre für diesen Moment gearbeitet und sind nie von unserer Linie abgewichen."

Die Seahawks waren von Beginn an dominant. Als Denver-Quarterback Manning gleich bei seiner ersten Aktion das "Eierlaberl" vor der eigenen Endzone nicht festhalten konnte, ging Seattle durch einen Safety schon nach zwölf Sekunden mit 2:0 in Führung. Es waren die schnellsten Zähler der Super-Bowl-Historie.

Enttäuschter Manning

"Eine Saison so zu beenden ist natürlich sehr enttäuschend, doch wir waren heute chancenlos", gestand der zum wertvollsten Spieler (MVP) des Grunddurchgangs gewählte Manning nach dem Endspiel-Debakel. Die Broncos, die in der regulären Saison mit 606 erzielten Punkten einen neuen NFL-Rekord aufgestellt hatten, kamen erst in der 23. Minute erstmals über die Mittellinie und lagen zur Pause bereits 0:22 im Hintertreffen.

Und alle Hoffnungen auf ein Comeback machte vor 82.529 Zuschauern im ausverkauften MetLife Stadium Seahawks-Wide-Receiver Percy Harvin zwölf Sekunden nach Wiederbeginn mit einem Touchdown-Lauf über 87 Yards zum 29:0 vorzeitig zunichte. Denver gelangen dagegen erst in der 45. Minute die "Ehrenpunkte". Allerdings war die Partie da beim Stand von 8:36 längst entschieden.

Malcolm Smith als MVP geehrt

"Ich hoffe, wir haben heute ein paar Namen aus den Geschichtsbüchern radiert", gab Seattles Abwehrstar und Großmaul Richard Sherman zu Protokoll, nachdem die vor dem Kick-off favorisierten Broncos die dritthöchste Niederlage der Super-Bowl-Geschichte eingesteckt hatten. Es war bereits ihre fünfte bei der siebenten NFL-Finalteilnahme. Somit hat das Traditionsteam aus Colorado, das 1998 und 1999 Champion wurde, mehr Super Bowls verloren als jeder andere NFL-Club.

Zum wertvollsten Spieler der Partie (MVP) wurde Seahawks-Linebacker Malcolm Smith gewählt. "Ich habe mir als Kind immer vorgestellt, dass ich großartige Spielzüge mache, aber nie gedacht, dass ich MVP werden könnte", erklärte der Matchwinner, der mit einem Interception-Return-Touchdown über 69 Yards auf 21:0 gestellt hatte. Smith ist erst der dritte Linebacker nach Chuck Howley (Dallas Cowboys / 1971 nach Finalniederlage) und Ray Lewis (Baltimore Ravens/2001), der zum wertvollsten Spieler des NFL-Endspiels gewählt wurde. (APA, 3.2.2104)