Canberra - Die australische Menschenrechtskommission hat heftige Kritik am Umgang der Behörden mit minderjährigen Einwanderern geübt. Mehr als tausend Kinder seien festgenommen worden und würden in Auffanglagern festgehalten, sagte Kommissionschef Hillian Triggs am Montag. Sie müssten dort "wichtige Jahre ihrer Entwicklung in sehr aufreibender Umgebung hinter Drahtzäunen verbringen".
Eine Untersuchung solle nun herausfinden, ob Australien internationale Verpflichtungen zum Kinderschutz verletze, sagte Triggs. Die Einwanderungspolitik sorgt in Australien seit langem für heftige Debatten. Nach der Wahl des konservativen Premierministers Tony Abbott im September wurde sie weiter verschärft. Flüchtlinge, die mit ihren Booten Australien erreichen, werden in Lagern auf Pazifikinseln interniert, während ihre Asylanträge geprüft werden. Bei der Untersuchung der Menschenrechtskommission geht es nach Triggs Angaben um mehr als tausend Kinder in Australien und etwa hundert weitere im Inselstaat Nauru.
Körperliche Bestrafung
Kritisiert wird Australien aber auch wegen eines anderen Kinderrechtsthemas. So ist es dort erlaubt, Minderjährige körperlich zu bestrafen. Die UN-Kinderrechtskommission setzt sich dafür ein, das zu verbieten. Premier Abbott erteilte dem jedoch im Dezember ein Absage - auch er habe seinen Töchtern ab und zu eine leichten Hieb versetzt, ohne ihnen zu schaden. (APA, 3.2.2014)