Graz - Die NAWI Graz - das naturwissenschaftliche Kooperationsprojekt von TU und Uni Graz  - hat ein neues Labor im Bereich der stofflichen Verwertung von nachwachsenden Rohstoffen eingerichtet. Untergebracht ist das "Central Lab: Biobased Products" im Technikum, der frisch renovierten Verfahrenstechnikhalle der Technischen Universität Graz.

Klebstoffe aus Pflanzenöl, Dämmstoffe aus Pflanzenfasern, Kinderspielzeug aus Biokunststoff, Pflanzenextrakte für Pharmazeutika und Kosmetik - nachwachsende Rohstoffe bieten eine nachhaltige Alternative zur erdölbasierten Industrieproduktion. Das neue "Central Lab: Biobased Products", in dem nun Arbeitsgruppen der TU Graz, Uni Graz und Joanneum Research ihre jeweiligen Expertisen bündeln wollen, soll möglichst alle Bestandteile pflanzlicher Rohstoffe verwertbar zu machen.

Wertvolle Nebenprodukte

Mit aktuellen Verfahren fallen jedoch bei der verfahrenstechnischen Aufbereitung bis zu 50 Prozent derzeit nicht stofflich verwertbare Nebenprodukte an, schildert Matthäus Siebenhofer vom Institut für Chemische Verfahrenstechnik der TU Graz. "Diese im Grunde sehr wertvollen biologischen Nebenprodukte durch geeignete Technologien zu isolieren und ebenfalls zu nutzen ist Ziel des Central Lab", so Siebenhofer.

Im neuen Central Lab stehe den Forschern nun umfangreiche Infrastruktur zur Verfügung, um Pilottests unterschiedlicher verfahrenstechnischer Abläufe zu betreiben: "Die gesamte Anlage bietet einen Zwischenschritt von der Grundlagenforschung im Labor und tatsächlicher Anwendung in industriellen Großanlagen", erklärt Siebenhofer.

Die Uni Graz will zusätzlich ein Sicherheitslabor einrichten, in dem Versuche im Labormaßstab durchgeführt werden können. Finanziert wird das Central Lab je zur Hälfte aus NAWI-Sondermitteln und Eigenmitteln der jeweiligen Universität. (APA, 3.2.2014)