Vor zehn Jahren begann Facebook als Netzwerk für Studenten und Studentinnen - mittlerweile nutzen es weltweit 1,23 Milliarden User und Userinnen. 61,5 Prozent davon loggen sich sogar täglich ein. Das veränderte den Alltag und die Art zu kommunizieren mehr als vielen lieb ist.

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Mark Zuckerberg zu 10 Jahre Facebook: "Es war bisher eine unglaubliche Reise und ich bin sehr dankbar ein Teil davon zu sein. Es ist großartig zu sehen, wie die Menschen Facebook nutzen, um eine echte Community aufzubauen und sich gegenseitig auf unterschiedliche Art und Weise zu helfen. In den nächsten 10 Jahren haben wir nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Verantwortung alle Menschen auf der Welt miteinander zu verbinden und die Facebook-Community weiterhin so gut wir können zu unterstützen."

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Facebooks eigenen Timeline

Screenshot: Facebook

Wer zu Anfangszeiten von Facebook dem Netzwerk beigetreten ist, ist schon zehn Jahre lang dabei. Der Facebook-User kann also getrost als Methusalem bezeichnet werden, ein Jahrzehnt ist im digitalen Zeitalter eine Ewigkeit.

Dass er schon in die Jahre gekommen ist, wird ihm nun auch zum Verhängnis - zumindest imagetechnisch. Medien aus aller Welt beschreiben mit beinahe wienerischem Hang zur Morbidität den Facebook-User als alten (über 18!), bald sterbenden, faden Nutzer.

Elterngeneration sich breitgemacht

Aber es kommt sogar noch schlimmer. Der Facebook-User wird nicht nur älter, sondern er hat auch weniger junge Freunde, weil diese immer mehr Bedenken in Sachen Überwachung haben und das aggressive Werben von Facebook sowie Newsfeed-Probleme nicht schätzen. Die Teenager treten diversen Statistiken zufolge immer seltener Facebook bei. Der Hauptgrund dafür: Die Elterngeneration hat sich dort breitgemacht. Denn ehrlich: Wer will schon mit den Eltern ins Stammbeisl gehen? So kommt Schadenfreude auf, und laut einer neuen Studie der Universität Princeton soll Facebook schon 2017 "ausgerottet" sein.

Das macht den Gründer Mark Zuckerberg und seine Kollegen wenig nervös. Auf die Princeton-Studie reagierte man lakonisch, eher als Facebook würde die renommierte Universität sterben, sie habe weniger Fans als Harvard und Yale.

Über eine Milliarde Nutzer

Tatsächlich hat der Facebook-User keinen großen Grund zur Sorge: Mit ihm sind weltweit monatlich über eine Milliarde "Gleichgesinnte" aktiv, seine Facebook-Aktien steigen, dass es eine Freude ist, und die Kinder-, Katzen-, und Hochzeitsfotos bekommen immer noch ein paar Likes. Was der Facebook-User also in letzter Zeit erlebt hat, war ein gemächliches Erwachsenwerden. Dem anfänglichen Sturm und Drang folgt nun die Klassik. Ja, der Facebook-User ist behäbiger geworden, und es ist nicht mehr so aufregend mit ihm, er bewährt sich aber als beständiger Freund.

Facebook 2004
Foto: Facebook

Die Abwechslung suchen sich immer mehr User in anderen Netzwerken, die Partikularinteressen besser bedienen: bei Pinterest, Instagram (das ja auch Facebook gehört), Snapchat oder beim Messaging-Dienst WhatsApp. Nach Jahren im gleichen Stammbeisl will auch der treue Facebook-User sich mal woanders austauschen. Dass er deshalb gleich fluchtartig das Netzwerk verlässt, ist dennoch "so schnell" nicht zu befürchten. Ein, zwei Jahre können aber wie schon erwähnt im ditigalen Zeitalter eine Ewigkeit sein.

Erfahrungen

Sofern Sie auf Facebook aktiv waren oder sind: Was waren Ihre ersten Postings? Wie änderte sich Ihre Art zu kommunizeren? Wie gehen Sie mit Ihrer Privatsphäre nach den Enthüllungen um den NSA-Skandal um? Wie wünschen Sie sich die Zukunft des Netzwerks? Was kritisieren Sie an Facebook? Diskutieren Sie es im Forum. (list, derStandard.at, 4.2.2014)