Wien - Am 6. Februar jährt sich zum elften Mal der Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM). Gemeinsam mit SPÖ-Nationalratsabgeordneter Petra Bayr sagt Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek der Praxis den Kampf an: "Diese massive Gewaltanwendung an Frauen ist weder durch Tradition, Religion, Herkunft oder Kultur zu rechtfertigen", sagte sie laut Aussendung am Montag in Wien.

Nationaler Aktionsplan gegen Genitalverstümmelung

Heinisch-Hosek zufolge arbeite man "auf Hochtouren" an einem Nationalen Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen, in dem Maßnahmen gegen FGM veranschlagt werden sollen. Heinisch-Hosek wolle durch "Prävention, Intervention und gute Zusammenarbeit mit NGOs" die folgenreiche Praxis unterbinden.

Die Nationalratsabgeordnete und Plattform-Sprecherin Bayr betonte laut Aussendung, dass die EU ein "wichtiger Partner" im Kampf gegen FGM sei. Mit November letzten Jahres kündigte die EU mit der Mitteilung "Abschaffung der weiblichen Genitalverstümmelung" ein intensives Vorgehen gegen Genitalverstümmelung an.

Bis zu 8.000 Frauen in Österreich von FGM bedroht

Durch die Ratifizierung der Europaratskonvention im November 2013 habe sich Österreich zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, zu der auch FGM zähle, verpflichtet. Schätzungen zufolge seien hierzulande bis zu 8.000 Frauen davon bedroht, beschnitten zu werden, heißt es in einer Aussendung der Österreichischen Plattform gegen weibliche Genitalverstümmelung StopFGM.

Weltweit müssen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 140 Millionen Frauen und Mädchen zufolge mit den Konsequenzen von FGM leben. Zudem mangelt es laut Aussendung an zuverlässigen Daten, in Asien und im arabischen Raum fehlen diese weitgehend. Feststehe jedoch, dass weibliche Genitalverstümmelung auch in Europa und somit in Österreich passiere. (APA, 3.2.2014)