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Die Männer ducken sich, als sie Gewehrfeuer in Bangui hören. Die Aufnahme stammt vom 3. Februar.

Foto: AP Photo/Jerome Delay

Bangui - In der Zentralafrikanischen Republik sind am Montag bei Kämpfen zwischen Muslimen und Christen nach Polizeiangaben mehr als 70 Menschen getötet worden. Rund 30 Häuser seien in der Stadt Boda angezündet worden, sagte der Polizeichef von Mbaiki, das rund 100 Kilometer von Boda entfernt liegt.

Der Bürgermeister von Boda habe ihm berichtet, dass Christen Muslime angegriffen hätten, nachdem muslimische Seleka-Rebellen durch das Gebiet gezogen seien. Einwohner hätten sich mit Macheten und Gewehren bewaffnet. Boda liegt rund 100 Kilometer westlich der Hauptstadt Bangui.

Krise im Land seit März 2013

Die Zentralafrikanische Republik versinkt seit dem Putsch der Seleka-Rebellen im März 2013 im Chaos. Morde und Plünderungen der muslimischen Aufständischen haben zu Vergeltungsaktionen christlicher Milizen geführt. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen droht in dem Land ein Völkermord. Fast eine Million Menschen sind wegen der Kämpfe auf der Flucht, das ist ein Fünftel der Bevölkerung.

Rund 1600 französische und 5000 afrikanische Soldaten sind in dem Land im Einsatz, sie haben sich aber bisher vor allem darauf konzentriert, die Ordnung in Bangui wiederherzustellen. Die EU will nun eine eigene Militärmission mit 500 Soldaten in das Krisenland schicken. Auch Österreich prüfte eine Beteiligung der Mission. (APA, 4.2.2014)