Pattani - Mutmaßliche Extremisten haben in Südthailand nach Polizei- und Armeeangaben drei Brüder im Alter von drei bis neun Jahren erschossen und ihre Eltern verletzt. Die muslimische Familie sei am Montagabend auf dem Nachhauseweg aus der Moschee gewesen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.
Die Armee machte militante Muslime für den Mord verantwortlich. "Die Täter suchen sich einfache Ziele aus", sagte Armeesprecher Pramoj Prommin. "Sie wollen Misstrauen und Chaos sähen."
Sunai Phasuk von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch in Thailand sagte dagegen, die Anrainer machten buddhistische Extremisten verantwortlich. Er rief die Behörden zu einer sorgfältigen Untersuchung auf. "Bisher gibt es bei den Ermittlungen nach solchen Attacken auf Muslime so gut wie null Fortschritt", sagte er.
Der Anschlag passierte im muslimischen Süden Thailands in der Provinz Narathiwat rund 810 Kilometer südlich von Bangkok. Dort sind seit Jahren Separatisten aktiv, die für mehr Autonomie im mehrheitlich buddhistischen Thailand kämpfen. Ziel der Anschläge sind oft thailändische Truppen, aber auch Lehrer und andere Staatsdiener, die von den Extremisten als "Kollaborateure des Feindes" bezeichnet werden. Seit 2004 kamen dort mehr als 5.300 Menschen um. (APA, 4.2.2014)