Riad - Ein saudiarabisches Gericht hat einen einheimischen Journalisten wegen "Ungehorsams" gegenüber dem Königshaus zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Der von Medien als Wajdi al-Ghassawi identifizierte Angeklagte habe den Staat auch "verunglimpft", als er während einer TV-Sendung sagte, der "Terrorismus und Al-Kaida wurden von Saudi-Arabien geschaffen", so die amtliche Nachrichtenagentur SPA am Dienstag.

Außerdem sei er für schuldig befunden worden, "Kontakte mit einem Feind Saudi-Arabiens unterhalten und einen verdächtigen Geldbetrag von ihm erhalten" zu haben. SPA machte keine genaueren Angaben zu dem "Feind". In anderen Medienberichten war von dem früheren libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi die Rede: Von diesem habe der Verurteilte 2009 das Geld erhalten.

Die Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Libyen waren damals angespannt. Gemäß dem Urteil darf der Journalist Saudi-Arabien zudem in den kommenden 20 Jahren nicht verlassen und auch nicht in den Medien erscheinen. In dem erzkonservativen Königreich werden die Medien von der Regierung streng kontrolliert, eine freie Debatte ist kaum möglich. (APA, 4.2.2014)