Teheran - Nach der Verurteilung des Holocausts als "entsetzliche Tragödie" droht dem iranischen Außenminister Mohammed Javad Zarif Ärger in der Heimat. Das Parlament (Majles) in Teheran will ihn nach Angaben von iranischen Medien deshalb zu seinen Äußerungen befragen.

Zarif hatte am Wochenende in einem Interview mit dem TV-Sender Phoenix auf eine Frage zum Holocaust geantwortet: "Eine entsetzliche Tragödie ist da passiert, und das darf nie wieder passieren." Irans Ex-Präsident Mahmoud Ahmadinejad hatte während seiner achtjährigen Amtszeit mehrmals den Holocaust geleugnet und als "Märchen" bezeichnet. Ahmadinejad veranstaltete im Dezember 2006 in Teheran sogar eine auch im Inland umstrittene sogenannte "Holocaust-Konferenz", an der zahlreiche Leugner des Völkermords an den Juden teilnahmen.

Der neue Präsident Hassan Rohani und sein Außenminister Zarif haben sich in dieser Frage von Ahmadinejad distanziert. Die Kritiker von Rohani im Parlament versuchen, dies als einen Kurswechsel gegenüber dem Erzfeind Israel auszulegen. (APA, 5.2.2014)