Wien/Klagenfurt - Die Ratingagentur Fitch empfiehlt Österreich eine Bad Bank mit Bankenbeteiligung für die Hypo Alpe Adria bei gleichzeitiger Reform der Bankenabgabe. Die Abgabe sollte für die Finanzierung der Bad Bank und den Aufbau eines Bankenrestrukturierungsfonds genutzt werden, dann würde die durch Verwaltung verursachte Teuerung im Bankensektor sinken, schreibt Fitch in einer Analyse.

Die Umwidmung der Bankenabgabe zur Finanzierung der Bad Band wäre die "am wenigsten schlimme" Lösung für die österreichischen Banken und sei wohl auch das wahrscheinlichste Ergebnis der Verhandlungen über die Zukunft der Hypo, meint Fitch. Es sei "sehr unwahrscheinlich", dass die Regierung die Bank in die Insolvenz schickt oder "aggressivere" Lösungen wählt, die die Kapitalgeber belasten ("Bail-in Tools"), da dies die Stabilität des Systems bedrohen würde. Auch rechnet Fitch nicht mit einer Anstaltslösung, also der alleinigen Haftung des Staates für alle Hypo-Schulden, "weil der Staat will, dass sich die Banken beteiligen".

Für Banken vorteilhaft

Für die Banken wiederum wäre eine Reform der Bankenabgabe vorteilhaft. Sie sei 2013 absolut höher gelegen als in Deutschland, wo der Sektor neun Mal so groß ist. Auch versickere die Abgabe derzeit zum Großteil im Budget. Würde die Abgabe in eine Bad Bank und einen Restrukturierungsfonds umgeleitet, dann würde sich mit der Zeit die Abhängigkeit der Banken vom Staat beim Abpuffern künftiger Schocks verringern. Auch könnten sich Banken jährliche Kosten von 150 Mio. Euro sparen, die sie sonst in den Restrukturierungsfonds hätten einzahlen müssen.

Falls Banken aber in die Einlagensicherung weitere 150 Mio. Euro jährlich einzahlen müssen, würden die Verwaltungskosten im Vergleich zu internationalen Banken hoch bleiben, warnt Fitch. Dazu kommen die hohen Abgaben für ihre Töchter in Mittel- und Osteuropa. (APA, 5.2.2014)