Paris - Die führenden Industrieverbände aus Deutschland und Frankreich drängen auf die rasche Einsetzung einer Wirtschaftsregierung für die Eurozone. Eine bessere wirtschaftspolitische Integration stärke die Wettbewerbsfähigkeit und schaffe mehr Arbeitsplätze, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Positionspapier von BDI und Medef.

Daher brauche es auch ein permanentes Exekutivorgan für Fiskal- und Haushaltsangelegenheiten. Frankreichs Präsident Francois Hollande hatte dazu im vergangenen Jahr bereits Vorschläge gemacht. Seinen Vorstellungen zufolge könnte sich eine neue Wirtschaftsregierung monatlich treffen und von einem auf Dauer gewählten Präsidenten geführt werden.

Als Hintergrund der Forderungen nannte BDI-Präsident Ulrich Grillo die Sorge um die Wettbewerbsfähigkeit Europas. Der Anteil der EU an der weltweiten industriellen Wertschöpfung sei zwischen 2000 und 2012 von 26 Prozent auf 21 Prozent gefallen, sagte er auf einer Pressekonferenz in Paris. Dieser Trend könne nur gestoppt werden, wenn Berlin und Paris an einem Strang zögen. Die bevorstehenden deutsch-französischen Regierungskonsultationen am 19. Februar sowie der nächste EU-Gipfel seien entscheidende Termine. (APA, 5.2.2014)