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Jährlich sterben Menschen in der Ukraine an Erfrierungen während der kalten Wintermonate.

Foto: REUTERS/Anatolii Stepanov

Seit Ende November campieren Demonstranten auf dem Maidan-Platz in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Doch nicht nur sie frieren bei der winterlichen Kälte. Nach Schätzungen leben zwei Millionen der 44,5 Millionen Ukrainer auf der Straße. Dauerfrost, Schneestürme und Temperaturen bis zu minus 30 Grad sorgen jährlich in den Wintermonaten für Todesopfer und Menschen, die wegen Erfrierungen und Atemwegserkrankungen in Krankenhäusern behandelt werden müssen.

Alljährlich verspricht die ukrainische Regierung, dass Maßnahmen getroffen werden, um diesen Menschen zu helfen. Heuer wurden 4.000 Wärmestuben in Aussicht gestellt. Ob es diese Plätze wirklich gibt, wisse niemand, sagt Nadija Chorna von der Caritas Ukraine zu derStandard.at. "Im vergangenen Jahr haben Journalisten herausgefunden, dass von versprochenen 117 Zentren in der Lwiw-Region nur neun Wärmestuben tatsächlich in Betrieb waren."

Suppenküchen eröffnet

Nun schuf die Caritas Ukraine ein "Wärmenetzwerk". Mit 40.000 Euro aus der Katastrophenhilfe der Caritas der Erzdiözese Wien und des Deutschen Caritasverbandes wurden in 13 Städten lokale Suppenküchen eröffnet. Rund 600 Leute werden so täglich mit Tee, Sandwiches und warmen Mahlzeiten versorgt. Auch an anderen Plätzen wie Bahnhöfen werden Suppen ausgeteilt.

Laut World Factbook der CIA aus dem Jahr 2010 lebten 37,7 Prozent und damit mehr als ein Drittel der ukrainischen Bevölkerung in großer Armut. Seit Mitte 2012 befindet sich das Land zudem in einer wirtschaftlichen Rezession. Das durchschnittliche Monatsgehalt liegt bei 200 Euro, der Mindestlohn beträgt rund 100 Euro. Die Lebenshaltungskosten befinden sich laut Caritas dagegen fast auf westlichem Niveau. (bbl, derStandard.at, 6.2.2014)