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Schlecht wurde einem, wenn man sich anhören musste, was Moderator Roman Rafreider in der "ZiB 24" am Mittwoch vorlas. Und man soll und muss sich das anhören. Laut Uno-Bericht werden Kinder in Syrien in Kerkern gequält, mit Elektroschocks gefoltert, es werden ihnen Fingernägel und Zehennägel ausgerissen, sie werden vergewaltigt, als Kindersoldaten oder als menschliche Schutzschilde missbraucht und mit Scheinhinrichtungen terrorisiert - von beiden Konfliktparteien. Wie gesagt: Kinder. 10.000 sind schon im Syrien-Konflikt gestorben.

"Wir haben angefangen, uns daran zu gewöhnen", sagt ein syrischer Teenager im eingespielten Interview. Von der "schlimmsten Flüchtlingstragödie der jüngeren Geschichte" spricht der Nahost-Koordinator der Caritas, Stefan Maier, als Studiogast. Maier wirkt hilflos, wenn er gefragt wird, wie man helfen könne. Es sei "wahnsinnig schwierig, in einer Bürgerkriegssituation zu helfen". Auch psychologische Hilfe für Kinder sei kaum möglich. 2,5 Millionen Syrer sind auf der Flucht. Der Libanon - ein Land, so groß wie Tirol, mit 4,5 Millionen Einwohnern - hat allein 900.000 aufgenommen.

Am selben Tag machte das UN-Kinderrechtskomitee Schlagzeilen - mit dem Vorwurf, der Vatikan vertusche systematisch sexuellen Missbrauch an Kindern. Der Ruf der Kirche sei höher gestellt worden als das Wohl der Kinder.

Grausamkeiten, die Kinder in Syrien stündlich erleiden, werden nicht vertuscht. Leute wie Maier rufen laut um Hilfe. Die Zahl der Flüchtlinge, die Österreich aus Syrien aufnehmen will, müsse zumindest verdoppelt werden, sagt er. Zur Erinnerung: Es sind 500. Da wird einem gleich wieder schlecht. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD, 7.2.2014)