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Kevin Spacey: "Die Filmindustrie hat nie geglaubt, dass das Fernsehen jemals ihr größter Konkurrent werden könnte".

Foto: AP Photo/Netflix, Melinda Sue Gordon

"Demokratie wird überbewertet." Zum Start der zweiten Staffel von "House of Cards" begrüßt Frances Underwood seine Fans in gewohnter Manier. Der von Kevin Spacey dargestellte Politiker hat sein Ziel erreicht: Er wird als Vizepräsident der USA angelobt. Dass die Intrigen damit aber kein Ende nehmen, ist für Kenner der Serie nicht überraschend. Ab 14. Februar darf auf Sky Go eingetaucht werden.

Serien am Stück schauen

Was durchaus wörtlich zu verstehen ist, bietet der Pay-TV-Sender doch alle dreizehn Episoden parallel zum US-Start auf Netflix in geballter Form an. Letztlich eine kleine Premiere und für Serienfans in den vergangenen Jahren oft gelebte Praxis, werden die TV-Highlights doch zusehends am Stück konsumiert. Das sogenannte "Binge Viewing" ist ein Trend, dem Fernsehverantwortliche entgegenkommen müssten, wie auch Schauspieler Spacey glaubt: "Das Publikum will Kontrolle. Es will Freiheit."

Im Vorjahr hatte der Hollywood-Star beim Television Festival in Edinburgh über aktuelle Trends referiert. "Die Filmindustrie hat nie geglaubt, dass das Fernsehen jemals ihr größter Konkurrent werden könnte", erklärte der 54-Jährige dort. Man müsse den Zusehern heute geben, "was sie wollen, wann sie es wollen und in welcher Form sie es wollen". Passiere das zu einem vernünftigen Preis, könne man auch der Online-Piraterie den Wind aus den Segeln nehmen.

Gleiches hat Underwood im Laufe der ersten Staffel bei seinen Konkurrenten im US-amerikanischen Kongress vollzogen, wenn auch mit teils recht drastischen Maßnahmen. Seine ebenso machtorientierte Ehefrau Claire (Robin Wright wurde für ihre Darstellung mit einem Golden Globe ausgezeichnet) sowie die junge Journalistin Zoe Barnes (Kate Mara) standen dem skrupellosen Politiker dabei zur Seite. Doch resultierte der bedingungslose Glaube an seinen Erfolg für Underwood nicht nur in einem Etappensieg, sondern offenbart nun auch weitere Stolpersteine.

Neuling am Regiesessel

Inszeniert wird die von Beau Williams nach dem gleichnamigen britischen Vorbild konzipierte Serie in Staffel Zwei zwar nicht mehr von großen Namen wie David Fincher. Dafür hat ein prominenter Neuling am Regiestuhl Platz genommen: Wright gibt nicht nur die kühle Ehefrau Underwoods, sondern zeichnet auch für die zehnte Episode verantwortlich. "Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, was ich da tue. Aber ich weiß, wie ich die Schauspieler zu den besten Leistungen bringe", erklärte die 47-Jährige der "New York Times".

An Ecken und Kanten dürfte ihre Figur indes nichts eingebüßt haben, wenn man Wrights Charakterisierung Glauben schenkt. "Sie ist eine Pragmatikerin in der Kunst des Krieges und darauf sprechen die Leute an. Claire ist, nun ja, effektiv. Bei einem Mann würden diese Eigenschaften wohl sehr bewundert werden." Insofern also passend, dass Wrights Figur der Ehefrau eben mehr ist als bloßer Aufputz. Claire verfolgt durchaus ihre eigene Agenda. Oder wie es ihr Mann Frances formuliert: "Ich weiß nicht, ob ich stolz oder verängstigt sein soll."

Auch wenn der Online-Videodienst Netflix in Österreich (noch) nicht zugänglich ist, bietet Sky Go die komplette Staffel ab 14. Februar im englischen Original an. Einen Tag später sind die Folgen dann auch auf Sky Anytime abrufbar, die lineare Ausstrahlung (wahlweise in deutscher Synchronisation oder Original-Version) folgt ab 3. März immer montags um 21 Uhr auf Sky Atlantic HD. Im ORF werden die neuen Machenschaften der Underwoods voraussichtlich ab Herbst zu sehen sein. Und für Nachschub ist gesorgt: Netflix hat eine dritte Staffel der preisgekrönten Serie bereits in Auftrag gegeben, Starttermin dürfte Anfang 2015 sein. (APA, 7.2.2014)