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Marcel Sabitzer (3. von links) bringt Rapid mit dem Kopfballtreffer zum 2:1 auf die Siegesstraße. Am Ende heißt es 3:1.

Foto: APA/ Pfarrhofer

Wien - Da es kontraproduktiv wäre, vor einem Fußballspiel zu behaupten, man habe ein "schlechtes Gefühl", einigten sich die beteiligen Trainer, der Rapidler Zoran Barisic und der Austrianer Nenad Bjelica darauf, ein "gutes Gefühl" zu haben. Die beiden teilen das Schicksal, Red Bull Salzburg nicht einmal mehr von hinten zu sehen, aber das 308. Wiener Derby war doch richtungsweisend. Man durfte Grödig nicht aus den Augen verlieren.

Das Hanappi-Stadion war am verregneten Sonntagnachmittag ausverkauft, bei Rapid begann der 20-jährige Maximilian Hofmann neben Mario Sonnleitner in der Innenverteidigung. Er ist weder verwandt noch verschwägert mit seinem berühmten Klubkollegen, dem 33-jährigen Kapitän Steffen. Einmal ist der Jungspund schon in der Startformation gestanden, das Vergnügen dauerte allerdings nicht einmal eine Minute. Er zog einst in Graz gegen Sturm die Notbremse, wurde ausgeschlossen (Rapid siegte trotzdem 4:2).

Die Austria bot gleich zwei neue Kräfte auf, im zentralen Mittelfeld den von Wolfsberg geholten Spanier David de Paula, den linken Flügel besetzte der Ex-Grödiger Thomas Salamon. Bjelicas Begründung: "Weil sie gut sind." Rapid begann forsch, presste, nach wenig Sekunden war Austrias Kapitän Manuel Ortlechner auch schon von Schiedsrichter Oliver Drachta verwarnt. Er hatte Hofmann, den Steffen, gelegt. 5. Minute: Guido Burgstaller rennt auf und weg, sein Zuspiel irritiert aber Steffen Hofmann. 10. Minute: Louis Schaub prüft aus der Distanz Goalie Heinz Lindner, der besteht den Test bravourös. Der anschließende Eckball war auch kein Schmutz. Aber natürlich spielte die Austria schon mit. 14. Minute: Ortlechner trifft nach einem Eckball die Stange, Salamon daneben.

Das Spiel wurde immer intensiver, das Tempo war durchaus beachtlich. 26. Minute: Ein Konter aus dem Lehrbuch, ausgeführt von der Austria. Philipp Hosiner ist die vorletzte Station, de Paula die letzte. Er kurvt um Jan Novota und macht das 0:1. Worauf Rapid leicht irritiert war. Zehn Minuten lang. 36. Minute: Freistoß nach einem Hands von Florian Mader. Der berühmte Hofmann zirkelt den Ball an die Latte. Den Abpraller drückt Kaja Rogulj nahezu unbedrängt über die Linie. Da Rogulj eindeutig zur Austria gehört, handelte es sich beim Ausgleich um ein lupenreines Eigentor.

Auch nach der Pause ließen beide Teams den Siegeswillen erkennen. Hochkarätige Chancen wurde zunächst keine kreiert. Rapid hatte das Naserl ganz leicht vorne, schien dem Führungstreffer um Nuancen näher zu sein.

Der Schein trog nicht. 79. Minute: Eckball Hofmann, der Ältere. Marcel Sabitzer steigt hoch, köpfelt das logischerweise umjubelte 2:1. 84. Minute: Eckball Hofmann, wieder der Ältere. Sonnleitner staubt zum 3:1 ab. Die Lust aufs 309. Derby dürfte bei Rapid weit größer als bei der Austria sein. Zumal der Rückstand auf Grödig nur mehr einen Zähler beträgt und die nahe Zukunft durchaus rosig sein sollte. (Christian Hackl, DER STANDARD, 10.2.2014)

SK Rapid - FK Austria 3:1 (1:1)
Hanappi-Stadion, 17.000, SR Drachta

Torfolge:
0:1 (26.) De Paula
1:1 (36.) Rogulj (Eigentor)
2:1 (79.) Sabitzer
3:1 (84.) Sonnleitner

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, M. Hofmann, Schrammel - Petsos, Boskovic - Schaub (78. Alar) - S. Hofmann (86. Starkl), Burgstaller (90. Pavelic), Sabitzer

Austria: Lindner - F. Koch, Rogulj, Ortlechner, Suttner - Holland - Murg (69. Royer), De Paula (74. Stankovic), Mader, Salamon - Hosiner (79. Kamara)

Gelbe Karten: Trimmel, S. Hofmann bzw. Ortlechner, Holland