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Die aerodynamischen Fingernägel waren es.

Foto: Reuters/Balogh

Anna Rokita war bei ihrem einzigen Einsatz bei den olympischen Eisschnelllauf-Bewerben in Sotschi gehandicapt. Die 28-jährige Tirolerin hatte sich bei der Eröffnung einen Bändereinriss im linken Sprunggelenk zugezogen, startete dennoch am Sonntag über 3.000 m und belegte in 4:16,43 Minuten Rang 22. Gold holte sich die Niederländerin Ireen Wüst.

"Ich bin über Sitzreihen drübergesprungen, da war eine Kante und ich bin mit dem Winterschuh umgeknackst", beschrieb Rokita ihr Missgechick von Freitag. "Das Band war schon angedehnt, weil wir viel Fußball spielen, das war das Glück. Daher war es nur noch ein Einriss".

So konnte Rokita bei ihren dritten Olympischen Spielen starten und bilanzierte relativ zufrieden. "Ich habe das beste daraus gemacht, hätte nicht viel mehr rausholen können. Ich bin nicht 100-prozentig zufrieden, weil ich weiß, dass ein, zwei Sekunden drinnen waren. Ich habe aber Gegnerinnen geschlagen, die ich heuer noch nicht geschlagen habe. Das taugt mir. Ich habe mir einige Sachen vorgenommen, habe das meiste umsetzen können", erklärte die 28-Jährige.

Schmerzen hat sie am Wettkampftag keine verspürt, optimal war die Vorbereitung aber auch nicht. Am Samstag hatte sie noch "ziemlich starke Schmerzen. Das war eine schwierige Sache, ich habe nicht gewusst, ob es geht oder nicht. Man macht nur das, was man muss. Wenn du den Fuß nicht belasten kannst, ist es auch schlecht."

Im Kampf um die Goldmedaille setzt sich Wüst vor der tschechischen Titelverteidigerin Martina Sablikova und der Russin Olga Graf (erstes Edelmetall für Russland in Sotschi) durch. Für Wüst war es die dritte Olympia-Goldmedaille, sie hatte schon als 19-Jährige 2006 in Turin über 3.000 m und dann auch 2010 in Vancouver über 1.500 m triumphiert. Damit zog sie mit Yvonne van Gennip, Marianne Timmer und Ard Schenk gleich, die einzigen Niederländer, die an Winterspielen dreimal Gold gewonnen haben.

Die 41-jährige Deutsche Claudia Pechstein, die schon fünfmal Olympia-Gold gewonnen hatte, ging mit Rang vier leer aus. (APA, 9.2.2014)

Eisschnelllauf, Damen 3.000 m: 1. Ireen Wüst (NED) 4:00,34 Min. - 2. Martina Sablikova (CZE) 4:01,95 - 3. Olga Graf (RUS) 4:03,47 - 4. Claudia Pechstein (GER) 4:05,26 - 5. Annouk van der Weijden (NED) 4:05,75 - 6. Ida Njaatun (NOR) 4:06,73 - 7. Antoinette de Jong (NED) 4:06,77 - 8. Julia Skokowa (RUS) 4:09,36 - 9. Shiho Ishizawa (JPN) 4:09,39 - 10. Jilleanne Rookard (USA) 4:10,02. Weiter: 22. Anna Rokita (AUT) 4:16,43