Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Reuters

Die Online-Währung Bitcoin kommt nicht zur Ruhe. Die Schwankungen des Kurses haben der mithilfe von Computer-Algorithmen geschaffenen Währung zuletzt einen schlechten Ruf eingebracht. Am Montag gab die Bitcoin-Börse Mt.Gox zudem bekannt, dass Auszahlungen weiterhin nicht möglich sind. Grund seien Probleme in der Bitcoin-Software. Daraufhin brach der Kurs der Internetwährung erneut um ein Drittel ein und notierte bei 370 Euro. Mt.Gox teilte mit, dass sie ihre technischen Probleme bislang nicht hat lösen können und diese nicht auf Mt.Gox beschränkt seien, sondern das gesamte Bitcoin-System beträfen. Solange die Probleme nicht gelöst sind, können Mt.Gox-Nutzer nicht an ihr Geld oder ihre Bitcoins heran.

Am Montag erschütterte zudem ein "Flash-Crash" die digitale Währung. Innerhalb von Minuten rutschte der Kurs um 80 Prozent ab, nur um später einen Großteil des Verlustes wieder wettzumachen. Einzelne Bitcoins wurden am Montag um gerade einmal 80 Euro verkauft.

Parallelwährung sei illegal

Weil es zuletzt immer wieder Probleme mit Bitcoins gab, stehen in vielen Ländern die Aufsichtsbehörden dem 2009 geschaffenen Geld immer kritischer gegenüber. Nun wollen die russischen Behörden den Einsatz der Internetwährung einschränken. Die Verwendung von "Geheimwährungen" als Parallelwährung sei illegal, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft. Zusammen mit der russischen Zentralbank sollen straffe Vorschriften entwickelt werden, um Rechtsverstöße zu verhindern. Denn, so heißt es, Bürger riskierten mit Bitcoins, in illegale Aktivitäten hineingezogen zu werden. Dazu gehörten Geldwäsche und die Finanzierung von Terroristen. Zudem berge die Währung - wegen der zuletzt enormen Kursschwankungen - ein hohes Verlustrisiko.

Wegen des Verdachts auf Geldwäsche mit Bitcoins haben US-Behörden zuletzt zwei Männer festgenommen, die Bitcoin-Börsen betrieben haben. Ihnen wird vorgeworfen, Drogenhändlern beim Tausch von einer Million Dollar in die virtuelle Währung geholfen zu haben.

Schlupfloch

Dass Bitcoins auch ein Schlupfloch bietet, davon geht man auch in China aus. Ökonomen befürchten, dass die chinesischen Behörden auch deswegen gegen die Digitalwährung vorgehen, weil sie die Möglichkeit bieten, die strengen Kapitalverkehrskontrollen zu umgehen. Chinesische Bürger könnten Yuan in Bitcoin konvertieren und diese später in andere Währungen wechseln. Die Aufsichtsbehörden in China hatten Bitcoins zuletzt einen kräftigen Dämpfer verpasst. Yuan dürften nicht mehr in Bitcoins getauscht werden, hieß es Mitte Dezember. Auch die Europäische Bankenaufsicht hat Konsumenten bereits vor möglichen Verlusten gewarnt. (bpf, DER STANDARD, 11.2.2014)