Rote Rosen für die Kollegin? In Österreichs Büros kein Fauxpas.

Foto: www.istockphoto.com/ STEFANOLUNARDI

Es ist ein Riesengeschäft und der Handel erwartet sich für den Valentinstag am 14. Februar noch mehr Umsatz als im Vorjahr. Laut einer Umfrage der Wirtschaftskammer Wien werden für die Liebesbeweise an diesem Tag heuer rund 22 Millionen Euro ausgegeben. Die Floristen freut das am meisten.

Doch falls der Herzensmensch mit nicht nur Tisch und Bett sondern auch den Arbeitsplatz teilt, ist bei diesen Aufmerksamkeiten Zurückhaltung angebracht. Grundsätzlich sehen zwar Österreichinnen und Österreicher das Thema gelassen. Mehr als die Hälfte der österreichischen Teilnehmer einer aktuellen Monster-Umfrage wären einer Beziehung am Arbeitsplatz nicht abgeneigt. Dennoch möchte die restliche Kollegenschaft nicht mit Liebesbekundungen von der eigenen Arbeit abgelenkt werden. Aber auch am Valentinstag besteht diese Gefahr kaum, denn nur für jeden Dritten Österreicher ist dieser Tag von Bedeutung. Generell befürchten viele einen karrieretechnischen Stillstand, wenn eine Büroromanze begonnen würde. Dennoch erblüht fast jede zehnte feste Beziehung am Arbeitsplatz. Besonders Menschen, deren Beruf auch Berufung ist, finden im beruflichen Umfeld Gleichgesinnte.

Im internationalen Vergleich wird deutlich, dass die US-Amerikaner die größten Gegner von Liebe am Arbeitsplatz sind: Rund die Hälfte (52 Prozent) von ihnen glaubt, dass diese die Karriere behindert und würden nie mit einem Kollegen ausgehen. Wer kennt nicht schlüpfrige Sprüche á la "Never put your pen in the company's ink".

Auf der anderen Seite wird Frankreich seinem Ruf als „Land der Liebe“ gerecht: Insgesamt 72 Prozent der Befragten dort denken zwar, dass eine Beziehung im Job der eigenen Karriere schaden könnte, 49 Prozent würden jedoch bei gegenseitiger Anziehung alle Bedenken über Bord werfen.

Eine Erfindung der Floristen und der Schokoladenindustrie dürfte der Valentinstag nicht sein. Viel wahrscheinlicher ist die Ursprung im mittelalterlichen Glauben zu finden, wonach die Vögel am 14. Februar mit der Paarung beginnen. Als Namenspatron gilt der Heilige Valentin, Bischof von Terni. Dieser soll im dritten Jahrhundert n. Ch. verliebte Paare getraut und zahlreiche Ratschläge in Sachen Liebe und Partnerschaft verteilt haben. (red, derStandard.at 11.2.2014)