Salzburg - Bis Jahresende soll die Machbarkeitsstudie für eine Regionalstadtbahn im Großraum Salzburg vorliegen. Die Studie kostet 1,1 Millionen Euro, 50 Prozent werden von der EU kofinanziert. Die andere Hälfte teilen sich das Land Salzburg, zwei bayerische Landkreise und der Verein Regionalstadtbahn. In diesem Konstrukt beteiligen sich insgesamt 59 Gemeinden. Wesentlicher Schönheitsfehler: Die Stadt Salzburg verweigert die Kooperation. Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) beharrt auf einer unterirdischen Verlängerung der nach Norden führenden Lokalbahn ins Stadtzentrum. Eine oberirdische Variante im Stadtgebiet lehnt er mit dem Hinweis auf notwendige "Schranken und Andreaskreuze vor jedem Hauseingang" ab.

Der Bürgermeister von Thalgau und Vorsitzende des Vereines Regionalstadtbahn, Martin Greisberger (ÖVP), wirft Schaden Dialogverweigerung und Uninformiertheit vor. Schaden habe zahlreiche Einladungen ausgeschlagen. Vor allem aber handle es sich bei der Regionalbahn nicht um eine Eisenbahn, sondern um ein Mischsystem zwischen Eisenbahn und Tramway in der Stadt. Technisch sei das möglich. Vorbilder seien Karlsruhe in Deutschland oder die geplante RegioTram von Linz in das Mühlviertel. (neu, DER STANDARD, 12.2.2014)