Jetzt hängt der Duschvorhang, mit dem man gar nicht mehr gerechnet hat, schon zwei Tage lang im Badezimmer und verhindert die Überschwemmung desselben. Er trägt die Farbe Hellblau, Delfine und Möven zieren ihn, und in den Gängen vor den Zimmern befinden sich auf einmal Feuerlöscher. Die Menschen am Ende der langen Kette, die beim Oligarchen beginnt, sind sehr hilfsbereit. Sie können halt nur liefern, was sie selbst geliefert bekommen.

Es ist völlig problemlos, in Olympias Kernzonen einen des Englischen Mächtigen zu finden, der einem beim Medienbusfahrplan weiterhilft oder andere sachdienliche Hinweise gibt. Verlässt man die Kernzonen, wird es schon schwieriger. In der Endstation der Eisenbahn pflegt der Bär los zu sein spätabends, wenn sich Tausende nach dem Besuch der Eishallen im olympischen Park auf den Heimweg machen und auf die Bahnsteige strömen.

Vor lauter - unbegründeter - Sorge, man könnte womöglich in Krasnodar oder Moskau landen statt in der nächsten Station, vor der der deppensichere Medienbus wartet, sucht man Rat. Und findet zunächst nur ratlose Gesichter. Doch plötzlich ist der Retter nah, es handelt sich um einen Automaten mit zwei Knöpfen, über beiden steht Information geschrieben, einmal auf Russisch, einmal auf Englisch. Nach dem Drücken des englischen Knopfes ertönt eine Stimme.

Fragt man, quasi rhetorisch: "Do you speak english?", sagt der Lautsprecher über dem Knopf: "No, sorry." Das sitzt. Und dann bekommt man doch den richtigen Rat von einem Russen, der sich noch dazu dafür entschuldigt, dass es mit seinem Englisch nicht so weit her sei. Irgendwie beschämend für den Westler, dessen Russisch, nun ja, mehr als bescheiden ist. Spasibo. (Benno Zelsacher)