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Manny Viveiros: "Es ist vielleicht die beste Chance auf eine Überraschung!"

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Sie sollen, ja sie müssen es richten: Thomas Vanek, Michael Raffl und Michael Grabner.

 

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Sotschi - Man müsse, so hieß es aus dem österreichischen Eishacklerlager, "über sich hinauswachsen". Das ist einerseits ein No-na nach zwölfjähriger Olympiaabsenz. Aber wachse andererseits einer einmal hinaus über sich! Und das ausgerechnet gegen Finnland! Dessen Cracks - 14 davon spielen immerhin in der nordamerikanischen Überdrüber-Liga NHL - sind ja, um es so zu sagen, auch nicht wirklich auf der Nudelsuppe dahergeschwommen.

Wer Österreichs olympischem Eishockeyteam beim Über-sich-Hinauswachsen zuschauen möchte, kann das heute, Donnerstag, um neun Uhr MEZ tun, so die Einwilligung der Chefität eingeholt (und eventuell sogar abgestempelt) wurde.

Emanuel "Manny" Viveiros, der austrokanadische Zu-Olympia-hin-Coach möchte jedenfalls ein halbwegs erfolgreicher Durch-Olympia-Coach sein. Freilich: "Wir wissen ganz genau, dass Finnland Favorit ist." Aber: "Es ist vielleicht die beste Chance auf eine Überraschung!" Weil: "Die Auswahl von Teamchef Erkka Westerlund wird wohl weniger eingespielt sein, die vielen Nordamerika-Legionäre müssen sich erst umstellen." Aber, aber: "Die Finnen sind voll motiviert, sie werden bereit sein."

Umgekehrt: "Wir auch! Wir sind seit zweieinhalb Jahren zusammen, haben unser Spielsystem im Kopf. Wir sind ein Team. Und die NHL-Spieler haben viel Schub und Energie in die Mannschaft gebracht."

Das Vanek'sche Moment

Das quasi Thomas-Vanek'sche Moment soll schon am Donnerstag Früchte tragen, aber am Tag darauf abends, am Freitag um 18 Uhr, muss das Bewährte sich erst richtig bewähren: gegen Titelverteidiger Kanada.

Weshalb der Auftakt für die Heimischen - denen viele eine auffällige KAC-Nähe nachzusagen bereit sind - so wichtig ist. Umso besser also, dass mit dem 65-jährigen Finnen Alpo Suhonen ein echter Insider Sportdirektor ist. Einst coachte er den nun auch für Österreichs Cracks der Gottseibeiuns seienden Teemu Selänne. Der hackelt seit 22 Jahren in der NHL und hat dabei erstaunliche 1552 Tore erzielt. Mit 76 Treffern im ersten NHL-Jahr 1992/93 hält er noch immer den Rookie-Rekord.

Wie also sollte man da nicht beeindruckt sein? Je näher am Alltag des nordamerikanischen Hockeywesens, umso dringlicher wird die Mahnung zum Über-sich-Hinauswachsen. Thomas Pöck etwa, der mit 122 Spielen sozusagen sehr geNHLt ist, meint: "Jeder muss die beste Leistung seiner Karriere abliefern, damit wir mitspielen können mit den großen Nationen. Wenn das dann wirklich so ist, glaube ich schon, dass wir für die eine oder andere Überraschung sorgen können."

Insider Suhonen empfiehlt diesbezüglich, gleich mit dem vollen G'schäft draufzugehen. "Sensationen sind am ehesten zu Turnierbeginn möglich. Da sind die Favoriten vielleicht noch nicht so bereit oder unterschätzen den Gegner." Aber der hat leicht reden, der ist Finne. Matthias Trattnig hingegen, NHL-gestählter roter Bulle, ist Realist: "Das Besondere an Olympia wird für uns sein, dass wir meistens hinterherlaufen werden." (APA, wei, DER STANDARD, 13.2.2014)