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Wer bis 14. Februar einen Kaufvertrag unterschreibt, kauft noch zum alten Nova-Satz. In den Auslieferungstürmen der Autostadt in Wolfsburg warten jede Menge VW Golfs.

Foto: dpa/jensen

Wien - Für Fahrzeugimporteure und -händler begann 2014 ernüchternd: Pkw-Neuzulassungen sind im Jänner um 13,6 Prozent auf 23.990 eingebrochen. Die Zahl der dieselbetriebenen Autos ging sogar um 15,7 Prozent zurück, jene der Benzin-Pkws um 10,4 Prozent. Insgesamt wurden im Jänner 28.210 Kraftfahrzeuge neu zum Verkehr zugelassen, das sind laut Statistik Austria um 11,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Bei Porsche Austria (VW, Audi, Skoda, Seat) führt man dies auch auf "Verunsicherung" zurück. Viele Kunden hätten mit Fahrzeugkäufen zugewartet oder die Übernahme ihrer Neuwagen aufgeschoben. "Weil die finale Regelung der Normverbrauchsabgabe noch nicht fixiert war", sagte der Sprecher der Porsche Holding-Geschäftsführung, Alain Favey. Bereits bestellte Wagen seien nicht abgeholt worden, weil die Nova ja theoretisch auch sinken könnte.

Verunsicherung

Für Alarmstimmung sieht man bei dem Platzhirsch dennoch keinen Grund. Der Jänner 2013 sei mit einem Zuwachs von mehr als drei Prozent "besonders gut", also eine Ausnahmeerscheinung gewesen. Dass der Jänner 2014 dagegen "abstinkt", sollte also nicht überraschen, gaben sich die Salzburger, die großflächig für Nova-Vorziehkäufe geworben haben, betont optimistisch. Die Jänner-Zulassungen seien annähernd auf Vorjahresniveau.

Josef Schirak von den Fahrzeughändlern in der Wirtschaftskammer macht aus seiner Einstellung zur Nova-Erhöhung kein Hehl, für den Einbruch bei Neuzulassungen sei er vermutlich aber kaum maßgeblich. "Die Jänner-Zulassungen sind ja die Käufe des Vorjahrs." Es habe aber wegen der Steuerdiskussionen sicher Verunsicherung gegeben. "Zurückhaltend sind Autokäufer im Jänner immer." Den Löwenanteil des Einbruchs führt Schirak aber auf geschönte Vorjahreszahlen zurück. Um mit Marktanteilen auftrumpfen zu können, seien die Jänner-Werte im Vorjahr mit Tageskurzzulassungen in die Höhe getrieben worden. Das mache das Delta zum heurigen Jänner-Wert größer.

Von Vorziehkäufen vor allem bei leistungsstärkeren Pkws - Fahrzeugerwerb zum alten Nova-Satz ist bis 14. Februar möglich - und "aufgeblasenen" Zulassungszahlen ist auch bei anderen Kfz-Importeuren die Rede. Christian Pesau vom Arbeitskreis Automobilimporteure in der Industriellenvereinigung berichtet von guter Stimmung und viel Interesse bei den Händlern: "Wir rechnen im Februar mit einem guten Ergebnis", sagt Pesau zum Standard. Dies, obwohl die neue Nova 80 bis 90 Prozent der Fahrzeuge verteuern werde. (ung, DER STANDARD, 13.2.2014)