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Ausgerechnet am Valentinstag könnte es zu einem Blumenengpass kommen.

Foto: EPA/DENNIS M. SABANGAN

Sofia/Istanbul - Wenn am Valentinstag am Freitag keine Blumen da sind, dann sind erst einmal die bulgarischen Trucker schuld: Seit Beginn des Monats belagern sie die beiden Grenzübergänge zur Türkei, und seit Montag blockieren sie immer wieder ganz die Fahrt durch Kapitan Andrejewo und Lesowo. Der Großteil der Fracht aus der Türkei und dem Mittleren Osten nach Europa geht hier durch. Auch riesige Mengen an Schnittblumen aus der türkischen Mittelmeerprovinz Antalya.

400 Millionen Stück im Jahr, sagt Osman Bagdatlioglu, Chef der Blumen-Export-Vereinigung. Und seit der Streit an der Grenze schwelt, hätten seine Rosen- und Nelken-Unternehmer bereits rund zehn Millionen Lira Verlust gemacht, derzeit umgerechnet drei Millionen Euro. Ein Krisentreffen der Spediteursvereinigungen und Vertreter der Verkehrsministerien beider Länder soll heute, Donnerstag, in Istanbul eine Lösung bringen. Garantien gibt es nicht.

Türken überrascht

Der Widerstand der Bulgaren scheint die türkische Seite überrascht zu haben. Der Streit betrifft die Zahl von Transitgenehmigungen, einmalig an der Grenze erteilt. Während die großen internationalen Spediteure Dauergenehmigungen haben, muss das Kontingent für die kleinen und mittelgroßen Unternehmen jedes Jahr neu festgesetzt werden. Das hat für 2014 bisher nicht geklappt.

Bulgaren und Türken geben sich gegenseitig die Schuld. Bei einer Sitzung der Transportunternehmen und Ministeriumsvertreter beider Länder in Ankara im September vergangenen Jahres fanden die Bulgaren kein Gehör mit ihrem Wunsch nach neuen Kontingentzahlen, erklärt Koitscho Rusew von der bulgarischen Spediteursvereinigung AEBTIR. Im November präsentierte die türkische Seite dann ihre Entscheidung: 5000 Transitpässe statt 250.000 wie in den vergangenen Jahren.

Das ließen die Bulgaren nicht auf sich sitzen und gaben den Fahrern aus dem alten Herrscherreich genau dieselbe Zahl. Seit 1. Februar stellen die Grenzer beider Länder gar keine Transitgenehmigungen mehr aus. (Markus Bernath, DER STANDARD, 13.2.2014)