Neu-Delhi - Im erbittert geführten Streit um einen neuen Bundesstaat in Indien hat ein Abgeordneter im Parlament Pfefferspray verwendet. Kurz nach Eröffnung der Sitzung im Unterhaus in Neu Delhi setzte Lagadapati Rajagopal das Gas gegen einige Kollegen ein, die sich eine handgreifliche Auseinandersetzung lieferten.

Drei Parlamentarier seien ins Krankenhaus gebracht worden, berichtete die indische Agentur IANS am Donnerstag.

Seit Beginn der Sitzungsperiode in der vergangenen Woche konnten die Abgeordneten in beiden Häusern des indischen Parlaments keine Debatte ungestört führen. Gegner des neuen Bundesstaates Telangana schrien ununterbrochen, warfen mit Papieren, belagerten die Gänge, zogen Mikrofonstecker. Premierminister Manmohan Singh sagte laut Medienberichten am Mittwoch, sein Herz blute, wenn er das sehe.

Indiens Kabinett hatte im Oktober entschieden, im Südosten des Landes einen 29. Bundesstaat von Andhra Pradesh abzuspalten. Daraufhin gab es gewalttätige Proteste auf den Straßen und Rücktritte in der Regierung. Die Demonstrationen im Parlament haben die größte Demokratie der Welt seitdem quasi lahmgelegt. Ein Abgeordneter hatte laut Medienberichten mit Selbstmord gedroht. (APA, 13.2.2014)