Bern - Die Ratingagentur Fitch hat in einem Statement vor den Auswirkungen der Masseneinwanderungsinitiative in der Schweiz gewarnt, die am Sonntag von den Schweizern angenommen wurde. Das Kreditrating der Schweiz und der Schweizer Banken könnte von der Annahme des Begehrens betroffen sein, hieß es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Das sei insbesondere dann der Fall, wenn die Schweiz eine wesentlich nachteilige Änderung ihrer aktuellen Abkommen mit der EU hinnehmen müsse.

Der größte makroökonomische Schaden würde der Schweiz demnach entstehen, wenn der Zugang zum EU-Markt beschnitten würde, auch wenn Fitch derzeit nicht damit rechne. Die EU ist der größte Handelspartner der Schweiz, rund 60 Prozent der Exporte von Schweizer Unternehmen finden Abnehmer in Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.

Konsum könnte leiden

Eine Kontingentierung der Zuwanderung könnte die Unsicherheiten des Schweizer Wirtschaftsplatzes und Immobilienmarkts erhöhen, so Fitch. Denn vieles bleibe nach der Abstimmung unklar. Das führe dazu, dass Pläne für Langzeitinvestitionen auf Eis gelegt werden könnten. Außerdem könne durch eine Kontingentierung der Zuwanderung den privaten Konsum dämpfen, der die Inlandsnachfrage auch während der Finanz- und der Eurokrise stützte.

Nicht zuletzt seien die Schweizer Unternehmen, insbesondere die Pharmaindustrie, von hoch qualifizierten Arbeitskräften abhängig. Mittel- bis langfristig könne eine Kontingentierung der Zuwanderung das Wirtschaftswachstum bremsen.

Die Schweiz genießt bei Fitch das höchste Rating AAA mit bisher stabilem Ausblick. Damit wird das Ausfallrisiko eines Schuldners so gut wie ausgeschlossen. Die Schweiz ist eines von 13 Ländern weltweit, die von Fitch die höchste Bonitätsnote erhalten. (APA, 13.2.2014)