Auch in der zweiten Staffel von "House of Cards" ab Freitag auf Sky Go, hält Claire Underwood ihrem schurkischen Politikergatten die Treue. Zum Trost: Claire ist nicht allein. Neun weiteren Serienheldinnen gebührt Dank für den Einsatz ums Gelübde.

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Platz eins: Claire Underwood weiß, dass ihr Ehemann kein Guter ist. Doch einmal zu ihm "Ja" gesagt, geht die Gemahlin von Francis Underwood (Kevin Spacey), einem der allermiesesten Schurken der Serienwelt, in "House of Cards" durch dick und dünn. Claire (Robin Wright) sagte "Ja". Dazu, dass Francis im Haifischbecken Politik das gefährlichste Raubtier ist und bleibt, dass er Menschen rücksichtslos benützt, dass er über Leichen geht, Gegenspieler in den Selbstmord treibt, und aus Machtgier Ehebruch begeht, obwohl er die große Liebe vorgibt. Zu all dem sagt Claire Underwood ja und lächelt dennoch kühl und selbstbewusst. Denn während sich der Gatte an die Karriereleiter klammert, probiert sie sich aus und entdeckt, dass das Leben mehr bietet als Macht und Intrige: Aufrichtigkeit und Hingabe.

Foto: AP Photo/Netflix

Platz zwei: Ilse Kottan Wahnsinn, was die Frau alles mitgemacht hat! Drei Männer ehelichte sie, allesamt im Grunde genommen unfähig zur Zweierbeziehung. An Ilse Kottan (Bibiana Zeller) bewahrheitet sich die Theorie vom ungelösten Beziehungsmuster, wonach eine Frau immer an denselben Typ gerät, solange falsche Überzeugungen nicht durchbrochen werden können. Die Majore (Peter Vogel, Franz Buchrieser, Lukas Resetarits) kamen und gingen, blieben maximal zum Fernsehen. Dann klopfte Chris Lohner am Bildschirm an, so dass auch die leiseste Anmutung von Zweisamkeit verunmöglicht war. Aber Ilse gab nicht auf und wusste sich zu helfen: Sie kochte heißen Kaffee und holte die Mama.

Foto: ORF

Platz drei: Maryann Thorpe hatte zwei Leidenschaften: Martini und die Rache an ihrem geschiedenen Ehemann "Dr. Dick". Maryann (Christine Baranski), beste Freundin von Serienheldin "Cybill" (Cybill Shepherd), stieß den Namen "Dr. Dick" mit Todesverachtung aus und wurde ihrer Vergeltungsschläge nicht müde. Sie versenkte sein Cabrio im Swimmingpool, steckte Käse in die Klimaanlage, schweißte eine Harfe auf sein Auto. Rache ist süß und macht süchtig – wie Martini.

Foto: CBS

Platz vier: Alicia Florrick gebührt der Tapferkeitsorden ersten Ranges. Der Ruf der "guten Ehefrau" (Juliana Margulies) in "The Good Wife" ist gänzlich ruiniert, weil ihr lieber Gemahl (Chris Noth), früher Staatsanwalt von Chicago, ins Gefängnis musste. Er wurde der Veruntreuung beschuldigt und soll die Dienste von Prostituierten in Anspruch genommen haben. Als Anwältin einer Topagentur stolpert sie ständig über seine Schweinereien und behält dennoch einen kühlen Kopf.

Foto: CBS

Platz fünf: Elsa Sattmann ertrug die Gockeleien ihres Gatten erhobenen Hauptes und empfahl sich als eindeutig viferer Teil des grundaufgeregten Urlauberkollektivs in der "Piefke-Saga". Während Karl-Friedrich am Seil hing und sich vom Tiroler Buben die Felswand hinaufschimpfen ließ, winkte Elsa von oben herunter: "Wie kommst du denn da rauf?", keuchte Karl-Friedrich mit letzter Kraft. "Mit der Seilbahn!", zwitscherte Elsa. So war es immer.

Foto: ORF/Peter Kurz

Platz sechs: Karen van der Beek Sich in einen Künstler zu verlieben, ist schwierig. Ist der Künstler in einer kreativen Krise, obendrein ego- und exzentrisch, wird es noch schwieriger. Neigt er zu Selbstmitleidsexzessen: unmöglich. Die schöne Karen (Natascha McElhone) klappte in "Californication" das Buch "Meine Ehe mit Kaliforniens enthemmtestem Vielweiberer" zu. Wir Zuschauer wussten, dass es die beste Entscheidung war, wünschten uns aber nichts so sehr, als einen zweiten Versuch. Und einen dritten, vierten und so weiter.

Foto: Showtime

Platz sieben: Jennifer Hart wählte den "Selfmademillionär" Jonathan (Robert Wagner) zum Gemahl und fuhr damit in "Hart, aber herzlich" nicht schlecht. Jonathan war immer gut gelaunt, hatte Geschmack, einen treuen Diener, ein lustiges Hündchen, ein schmuckes Eigenheim und das passende Auto zur Garderobe seiner Frau, die er heiß liebte. Leider zog der gute Jonathan die Schwierigkeiten nur so an, weshalb Jennifer ständig in Lebensgefahr geriet. Am Ende war aber immer alles gut und Jennifer tat, was sie am besten konnte: Strahlend lächeln.

Foto: ABC

Platz acht: Mrs. Columbo ward nie gesehen und hatte das auch gar nicht nötig. Wir glaubten "Columbo" auch so, dass die Inspektorengattin nicht Durchschnitt war. Schließlich sprach er ständig von ihr, wenn auch meistens nur, um dem Mörder mit seinem Geplapper in Sicherheit zu wiegen und in die Falle zu locken. Zu dem Zweck ließ er die Holde einmal gar zu Grabe tragen. Mrs. Columbos ständige Gegenwart bei gleichzeitiger physischer Abwesenheit wurde legendär, und natürlich zerstörte NBC den Mythos, indem er 1979 eine eigene Serie mit Kate Mulgrew, später "Star-Trek"- Kapitän, schuf.

Foto: NBC

Platz neun: Annette von Söttingen war dem "Monaco Franze" immer um Nasenlängen voraus. Sie sah ihn an, und wusste, was er dachte: Jetzt überlegt er sich gerade tausend Ausreden, um nicht in die Oper gehen zu müssen. Sie hatte es mit der Kunst, er mit den Spezln. Und weil das Spatzl (Ruth Maria Kubitschek) nicht nur schön, sondern auch klug war, ließ sie dem "ewigen Stenz" seinen Auslauf. In grenzenloser Freiheit ungeübt, folgte fast die Katastrophe. Das Spatzl hat sie verhindert.

Foto: BR

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Platz zehn: Elizabeth Jennings kam in den 1980ern für den KGB in die USA samt ihr zugeteiltem Ehemann. Die arrangierten Eheleute finden Gefallen aneinander, was die Sache nicht erleichtert. Elizabeth (Keri Russell) genießt von den Zuschauern von "The Americans" Respekt. Zu Recht. (Doris Priesching, DER STANDARD, 13.2.2014)

Hinweis: Sky hält am 17. Februar im Wiener Hotel Mariott eine Wahlparty zum Start von "House of Cards" ab. Die Serie ist auf Sky Go ab Freitag abrufbar. TV-Start: 3. März.

Foto: AP/Craig