Shazam erfasst den Standort des Users und gibt ihn weiter.

Foto: Shazam

Viele Android-User setzen bei Musikerkennung auf die App Shazam. Das Tool, welches durch einen Mitschnitt von einigen Sekunden herausfinden kann, welcher Song gerade durch die Lautsprecher schallt, gehört zu den Pionieren in diesem Bereich. Was bislang allerdings nicht bekannt war: Das Programm übermittelt allerlei Informationen über den User still und heimlich an Werbenetzwerke.

Unverschlüsselte Übermittlung an Werber

Wie c't herausgefunden hat, gehen die Daten an Admarvel und Mologiq. An Letztere gehen unter anderem die eindeutige Android-ID des Gerätes, die IP-Adresse, eine Liste der installierten Apps – sofern GPS aktiviert ist – der genaue Standort des Users. Erschwerend kommt hinzu, dass die Übertragung über eine nicht verschlüsselte HTTP-Verbindung erfolgt.

Nach den Rechten zur Standortübermittlung fragt Shazam bereits vor der Installation. Gebraucht werden sie laut Hersteller, um lokale Song-Charts zu erstellen und die Verknüpfung von Ort und Liedern zu ermöglichen. Dass die Positionsdaten auch an Werber gehen, war bislang unbekannt. Auch die Abschaltung des Abgleichs zwischen Lied und Standort ändert an diesem Verhalten des Programms nichts.

Hersteller wenig auskunftsbereit

Shazam verwies, von c't auf den Umstand angesprochen, nur auf die eigenen Datenschutzrichtlinien, die nicht mehr als einen vagen Hinweis auf die Ermittlung der Positionsdaten enthalten und persönliche Daten auch an Geschäfts- und Werbepartner geschickt werden können.

Die Basis-Version der Musikerkennungs-App wurde nach Angabe aus dem Google Play Store zumindest schon 100 Millionen mal heruntergeladen. (red, derStandard.at, 14.02.2014)