Künstliches Graphen aus selbstassemblierten, wabenförmig angeordneten Halbleiter-Nanokristallen könnte in der Zukunft bei neuartiger Elektronik eine große Rolle spielen.

Illu.: Physics and Materials Science Research Unit 2014

Einem internationalen Forscherteam ist es erstmals gelungen, sogenanntes "künstliches Graphen" aus traditionellen Halbleitermaterialien theoretisch zu konzipieren und seine Eigenschaften genauer zu analysieren. Diese neue Art ultradünnes Material könnte nach Ansicht der Wissenschafter eine Technologierevolution auslösen und zu schnelleren, kleineren und leichteren elektronischen und optischen Geräten führen.

Bei Graphen handelt es sich um eine monoatomare Schicht von Kohlenstoffatomen, die in Wabenform angeordnet sind. Dieses stabile, biegsame, leitfähige und transparente Material ist von großer wissenschaftlicher und technologischer Bedeutung.

Supermaterial mit variablen Eigenschaften

Künstliches Graphen hat dieselbe Wabenstruktur, doch in diesem Fall werden statt Kohlenstoffatomen nanometer-dünnen Halbleiterkristalle eingesetzt. Durch Veränderung der Größe, Form und chemischen Natur der Nanokristalle können die Eigenschaften des Materials für verschiedene Zwecke optimiert werden.

Efterpi Kalesaki, Forscherin an der Universität Luxemburg und Erstautorin des Artikels im Fachblatt "Physical Review X", gibt dem Material eine große Zukunft: "Diese selbstassemblierten, wabenförmigen Halbleiter-Nanokristalle sind eine neue Klasse von Systemen mit großem Potenzial." (red, derStandard.at, 14.02.2014)