We've come a long way: Kommunikation damals und heute.

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Mit Preisen ab 700 Euro gehört Apples aktuelles Smartphone-Flaggschiff, das iPhone 5S, zu den teureren Vertretern seiner Geräteklasse. Doch hinter dem metallenen Gehäuse verbergen sich zahlreiche Komponenten, die aus dem Gerät einen Tausendsassa für den Alltag machen – was freilich auch für viele Konkurrenzprodukte gilt.

Vor 23 Jahren war hingegen an flächendeckende Verbreitung von Handys noch nicht ansatzweise zu denken. Auch Computer hatten sich in vielen Haushalten noch nicht etabliert. Bei Trending Buffalo recherchierte Steve Cichon, wieviele der damals verfügbaren Einzelgeräte aus dem Angebot des Technikhändlers Radioshack Apples Smartphone heute ersetzt. Vom Telefonbuch über das Radio, den Taschenrechner, Straßenkarte und natürlich einem Telefon kommt er dort auf insgesamt 15 Komponenten.

Grundlagenrechnung

Einen Schritt weiter geht nun die plakativ gedachte Berechnung von Bret Swanson bei Tech Policy Daily. Er nimmt als Berechnungsgrundlage die wichtigsten technischen Komponenten und Eckdaten des Telefons aus Cupertino.

Speicher

In der mittleren Ausführung bringt das iPhone 5S 32 GB Speicherplatz mit – eine für 1991 für viele fast unvorstellbare Größenordnung. Heute kostet ein Gigabyte Flash-Speicher ab Werk etwa 0,55 Dollar. Rechnet man den Kostenunterschied zu herkömmlichen Festplatten ein und berücksichtigt deren Preise im Jahr 1991, hätten 32 GB Flash Memory damals mit zumindest 45.000 Dollar zu Buche geschlagen.

CPU

Die zentrale Komponente des Smartphones ist natürlich sein Prozessor. Apples A7-CPU verfügt über eine Milliarde Transistoren, läuft mit einem Takt von 1,3 GHz und verarbeitet rund 20.500 Millionen Instruktionen pro Sekunde (MIPS). Zum Vergleich: Einer von Intels damaligen Top-Prozessoren, der 80486SX, lieferte einen Takt von 20 MHz, war mit rund 1,2 Millionen Transistoren bestückt und erreichte einen Wert von 16,5 MIPS.

Damals bezahlte man pro MIPS rund 30 Dollar. Rechnet man dies auf den Leistungsunterschied hoch, so hätte die Rechenkraft des aktuellen iPhone anno 1991 etwa 620.000 Dollar gekostet.

Mobiles Breitband

Etwas abstrakter gestaltet sich die Berechnung für die WiFi- und Breitband-Kapazitäten des iPhones. Anhand des Preises einer T1-Leitung und den Vergleich der Kommunikationskapazitäten damaliger Handys mit dem iPhone schätzt Swanson die Kosten pro Kilobit pro Sekunde auf etwa 100 Dollar. Grob gerechnet kommt er damit für eine mobile Durchschnittsbandbreite von 15 mbit/s auf 1,5 Millionen Dollar.

3,56 Millionen

Insgesamt ergibt sich dadurch ein Gesamtpreis von etwa 3,56 Millionen Dollar für die Grundbestandteile für Datenverarbeitung und Kommunikation.

Nicht mit einbezogen sind etwa das Display, die Kameras oder zahlreiche Sensoren – ebensowenig wie der Aufwand, die Elektronik in handliche Form zu bringen oder Software zu entwickeln. Die Zahlen sollen auch keine wissenschaftliche Einschätzung des iPhone-Preises im Jahre 1991 bieten, sondern illustrieren, welchen Einfluss neue Technologien auf die IT-Branche und den Alltag in den letzten Jahrzehnten hatten. Und das, so Cichot weiter, obwohl sich seitdem in einem veralteten US-Bildungssystem nicht viel verändert hat. (gpi, derStandard.at, 18.02.2014)