Wien - 8700 Objekte umfasst die Logistikimmobilien-Datenbank des Nürnberger Fraunhofer-Instituts für die fünf Länder Deutschland, Österreich, die Niederlande, Belgien und Schweiz. Wenig überraschend befinden sich davon mehr als drei Viertel in Deutschland, immerhin 290 in Österreich. Die Alpenrepublik ist damit neben dem Umsatz auch nach der Anzahl der Objekte der kleinste der fünf Märkte - was höchstens in Bezug auf die Schweiz überraschen mag. Dass der heimische Logistikimmobilienmarkt hingegen "äußerst intransparent" sei und es "nur wenige öffentlich verfügbare Quellen oder Marktberichte" gebe, wie die Studienautoren feststellen, verwundert da schon weniger: Mehr als jeder andere dieser fünf Märkte ist der österreichische Markt von Eigennutzern dominiert.

Große Unterschiede zwischen Ländern

Die Flächen sind überschaubarer als anderswo: Knapp 80 Prozent der von Logistikdienstleistern genutzten Objekte sind kleiner als 10.000 m². In der Schweiz sind es 71, in Deutschland 61 Prozent. In Belgien und den Niederlanden ist jeweils deutlich mehr als die Hälfte der Flächen größer als 10.000 m². Die geringste Durchschnittsgröße gibt es mit 9912 m² in der Schweiz, Österreich kommt auf 11.253 m².

Nach Regionen betrachtet hat das Autorenteam in sechs heimischen Ballungsräumen eine überdurchschnittlich hohe Attraktivität für die Logistik ermittelt: Wien, Linz-Wels, Graz, Salzburg, Klagenfurt-Villach sowie das nordwestliche Vorarlberg. Während rund um Bregenz und Wolfurt aber trotz der attraktiven Lage (durch das Container-Terminal Wolfurt und die Nähe zum Ballungsraum Zürich) verhältnismäßig wenig Logistikintensität festzustellen sei, sei es in Innsbruck genau umgekehrt: geringe Attraktivität (aufgrund der "alpinen Kessellage"), aber vergleichsweise viele regionale Logistikzentren.

Eigene Österreich-Studie geplant

Die Beobachtung des österreichischen Marktes will Fraunhofer künftig vertiefen. Noch heuer soll eine eigene Studie für die Alpenrepublik veröffentlicht werden. In dieser Arbeit könnte dann noch genauer untersucht werden, ob die Schiene, die als Verkehrsträger im Vergleich zu Deutschland eine überdurchschnittliche Rolle spiele, auch für österreichische Logistiker entsprechend relevant sei, erklärt Uwe Veres-Homm vom Autorenteam. (mapu, DER STANDARD, 15.2.2014)