Wahlkampfthema.

Foto: Limux

Facebook-Posting von Sabine Nallinger.

Foto: Screenshot: WebStandard

In München stehen die Kommunalwahlen an und zum wohl ersten Mal dürfte ein Betriebssystem Wahlkampfthema sein. Zur Erinnerung: Die bayrische Landeshauptstadt fing 2006 an, Linux statt Windows auf den rund 15.000 Arbeitsrechnern der städtischen Mitarbeiter einzusetzen. Im Dezember 2013 galt die Migration als abgeschlossen, 12.000 Rechner operieren seitdem mit dem freien Betriebssystem.

Scharfe Kritik von Grünen-Politikerin

Sabine Nallinger, Kandidatin der Grünen, ist dies ein Dorn im Auge. Sie schrieb auf ihrer Facebook-Seite, dass die Stadt mit der Migration überfordert sei und dass viele Mitarbeiter "verzweifelt" sind. Die Münchner Grünen traten immer wieder gegen die Entscheidung für Linux ein, dass die Landeshauptstadt aus der "Umklammerung von Microsoft befreit wird" sei aber auch für sie ein richtiges Anliegen. Softwareanforderungen würden jedoch nicht oder lediglich mit "unendlicher Verzögerung" erfüllt werden, was sich deutlich auf die Arbeit der Stadtverwaltung auswirkt. Die Grünen-Politikerin fordert deshalb, dass eine Lösung gefunden wird, "egal mit welcher Software".

10 Millionen Euro eingespart

Das Münchner LiMux-Vorhaben gilt als Vorzeigeprojekt bei dem Einsatz von Linux und freier Software in der öffentlichen Verwaltung, trotzdem wehte dem Plan immer wieder ein rauer Wind entgegen. Die bayrische Landeshauptstadt hielt jedoch an dem Prestigeprojekt fest und konnte Ende 2012 durch die Linux-Migration bereits eine Ersparnis von 10 Millionen Euro vorzeigen. In Wien wurde ein ähnliches Projekt angegangen, das sich jedoch sehr schnell wieder im Sand verlief. (red, derStandard.at, 15.02.2014)