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"Air France": Renaud Lavillenie.

Foto: AP/ZMIJEWSKI

Donezk/Köln - Mit ausgebreiteten Armen ließ sich Renaud Lavillenie auf die Matte fallen, er stieß einen Jubelschrei aus, schaute noch einmal kurz in die Höhe und rannte dann mit einem fassungslosen Grinsen über die Laufbahn. Ganz langsam wurde dem Franzosen bewusst, dass er gerade Geschichte geschrieben und mit seinen 6,16 m im Stabhochsprung einen dieser Weltrekorde geknackt hatte, die für die Ewigkeit bestimmt schienen.

Fast auf den Tag genau 21 Jahre nach dem großen Sergej Bubka an selber Stelle wie die von der Loge aus zusehende Legende der Stabartisten ein neues Kapitel Sportgeschichte zu schreiben - Hollywood hätte es sich nicht besser ausdenken können.

Bubka, inzwischen erfolgreicher Funktionär, fand staatsmännische Worte für den besonderen Augenblick: "Dies ist ein historischer Moment, und ich bin sehr glücklich, dass Renaud es hier geschafft hat, in Donezk, meiner Stadt. Das ist fantastisch."

Lavillenie, der Mann des 21. Jahrhunderts, reagierte zuerst via Twitter. "WELTREKORD!!!!!! 6,16 m im ersten Versuch!! Das ist unglaublich, ich bin immer noch in der Luft...", schrieb er euphorisch. Anschließend erklärte er: "Es war total verrückt. Ich ließ die 6,16 m auflegen, weil es der perfekte Ort war, diesen Rekord zu brechen, 21 Jahre nachdem Bubka ihn aufgestellt hat."

Sein Vater Gilles Lavillenie sah den Sprung in der französischen Heimat und bedankte sich bei Bubka: "Er hat Renaud motiviert, gesagt, dass er 6,20 m springen kann, und ich habe es nicht geglaubt. Es ist magisch."

Frankreichs Basketball-Superstar Tony Parker reagierte wie viele andere Sportstars ebenfalls über das soziale Netzwerk Twitter und sah "Renaud Lavillenie auf einem anderen Planeten! 6,16 m für die Geschichte, außergewöhnlich."

Olympiasieger Lavillenie, der bei der WM 2013 im Moskau die Goldmedaille Raphael Holzdeppe überlassen musste, ließ nach übersprungenen 6,01 m direkt die Weltrekordhöhe auflegen und überquerte diese gleich im ersten Versuch. Anschließend ließ "Air France", dessen bisherige Bestmarke bei 6,08 m lag, sogar noch 6,21 m auflegen, brach dann aber den Wettkampf ab.

Der sechsmalige Weltmeister Bubka war am 21. Februar 1993 ebenfalls in Donezk 6,15 m gesprungen und hält mit 6,14 m auch immer noch die Bestleistung unter freiem Himmel. (sid, 15.2.2014)