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Die Passagiere verlassen das Flugzeug.

Foto: Reuters/Balibouse

Das entführte Flugzeug kreiste längere Zeit über Genf, bevor es sicher gelandet werden konnte.

Foto: Screenshot/Flightradar24.com

Genf - Ein entführtes Flugzeug ist am Montag um 6 Uhr in der Früh in Genf sicher gelandet. Alle Passagiere sind wohlauf. Der mutmaßliche Entführer, ein Copilot, hatte zuvor Asyl gefordert. Er wurde nach der Landung verhaftet. Die äthiopische Fluglinie Ethiopian Airlines gab zuvor in einer Aussendung bekannt, dass einer ihrer Flüge "gezwungen" worden sei, in Genf zu landen. Die Maschine aus Addis Abeba hätte laut Plan um 4.40 Uhr in Rom landen sollen, sendete aber um zwei Uhr früh über dem Sudan das Notsignal 7500, das für eine Flugzeugentführung steht.

Flucht aus Cockpitfenster

Nach der Landung stieg der Copilot aus einem Cockpitfenster aus und ließ sich widerstandslos festnehmen. Der Täter nutzte offenbar eine kurze Abwesenheit des Chefpiloten, um sich im Cockpit zu verschanzen. Er war ersten Informationen zufolge nicht bewaffnet. Die Passagiere seien nicht darüber informiert worden, dass es sich um eine Entführung handelte. Das Flugzeug war von zwei Kampfflugzeugen des Typs Eurofighter aus Italien begleitet worden. Der Entführer gab an, sich in seinem Land in Gefahr zu befinden. Er beabsichtigte, in der Schweiz Asyl zu beantragen.

Der Mann werde nun im Verlauf des Tages von der Staatsanwaltschaft befragt, sagte der Genfer Oberstaatsanwalt Olivier Jornot. Ein Gericht müsse danach entscheiden, ob er in Untersuchungshaft kommt. Die Passagiere hätten medizinische und psychologische Betreuung erhalten. Einige von ihnen seien auch zu den Vorfällen durchsucht und befragt worden. Die Situation sei unter Kontrolle, sagte der Polizeisprecher weiter. Der Flughafenbetrieb wurde nach einer kurzen Sperre wieder aufgenommen. Seit 8.45 Uhr können Flugzeuge in Genf wieder landen. (red/APA, 17.2.2014)