Bures: Die Daten der VAO sind Eigentum der jeweiligen Partnerbetriebe und können von der VAO daher nicht über Open-Data-Schnittstellen veröffentlicht werden.

Screenshot: VAO

Im Dezember hatte Marco Schreuder, netzpolitischer Sprecher der Grünen, eine parlamentarisch Anfrage an Infrastrukturministerin Doris Bures bezüglich der Zusammenarbeit der ÖBB mit Google gestellt. Gleichzeitig wurde danach gefragt, ob die "Verkehrsauskunft Österreich" (VAO) als Open-Data-Schnittstelle zur Verfügung gestellt werden soll. Die Anfrage wurde nun beantwortet. Für Open-Data-Verfechter dürften die Antworten aber nur wenig zufriedenstellend sein.

Keine Auskunft zu Google

Die Grünen hatten kritisiert, dass die Daten der ÖBB nur Google für dessen Kartendienst Google Maps zur Verfügung gestellt wurden. In der Anfrage hatte man nach den Rahmenbedingungen eines etwaigen Exklusivvertrags gefragt. In der Beantwortung von Bures heißt es dazu aber lediglich: "der Abschluss derartiger Verträge fällt in den Verantwortungsbereich der ÖBB-Holding AG".

VAO: Kein Open-Source-Projekt

Zur "Verkehrsauskunft Österreich" lässt Bures wissen, dass diese allen Nutzern über die Portale der VAO-Partner zwar kostenlos zur Verfügung stehe. Die Verkehrsdaten würden jedoch über die Betriebspartner bereitgestellt. Daher sei die VAO nicht Eigentümer der Daten und könne sie anderen Software-Entwicklern nicht zur Verfügung stellen.

Allerdings sollen "für Forschungszwecke Dritter" sogenannte "Testmandaten" eingerichtet werden, mithilfe derer "die Verwendung der technische Schnittstelle des VAO-Testsystem" ermöglicht wird. Das sei ein "leitungsfähiges Angebot an 'open-services'" für die Forschungscommunity.

Echtzeitdaten bis Ende 2015

Dabei handelt es sich vorerst um Routen- und Abfahrtsdaten für Österreich. Die Echtzeitdaten sollen "bei jeweiliger Verfügbarkeit sukzessive eingebunden" werden "mit dem Ziel bis Ende 2015 eine flächige Verfügbarkeit zu erreichen".

Auf die konkrete Frage, wie es sich vereinbaren lasse, dass eine Schnittstelle, die eine Förderung des Energie-Klimafonds erhält, nicht als Open Data Schnittstelle freigegeben werde, wird in der Anfragebeantwortung nicht direkt eingegangen. (Birgit Riegler, derStandard.at, 17.2.2014)