München - Der weltweit zweitgrößte Versicherungskonzern, die deutsche Allianz, will nach der Rückkehr in die Gewinnzone im zweiten Quartal 2003 auch im Gesamtjahr schwarze Zahlen schreiben. "Ich wäre sehr enttäuscht, wenn wir ein Minus machen würden und glaube auch, dass derzeit nichts dafür spricht", sagte der neue Allianz-Chef Michael Diekmann am Donnerstag in München.

Nach vier Quartalsverlusten in Folge machte der Konzern im zweiten Quartal 2003 einen Gewinn von 622 Mio. Euro. Das Ergebnis wurde allerdings durch einen erheblichen Steuereffekt aufgefrischt. Um die Profitabilität weiter zu steigern, setzt die Allianz bei der Tochter Dresdner Bank noch einmal kräftig den Rotstift an: Dresdner-Vorstandschef Herbert Walter kündigte für die nächsten beiden Jahre den Abbau von zusätzlich 4.700 Stellen an.

Dresdner Bank größter Verlustbringer

Seit der Übernahme im Sommer 2001 hatte sich die Bank als einer der größten Verlustbringer im Konzern erwiesen. Der Sparkurs müsse nochmals verschärft werden, sagte Diekmann. Walter habe dabei die volle Unterstützung der Allianz. Vorrangig seien Einsparungen in der Verwaltung vorgesehen, weitere Filialschließungen werde es nach derzeitigen Planungen nicht geben. Bis 2005 seien Kostensenkungen von 1 Mrd. Euro unumgänglich, so Walter.

Bisher hatte die Allianz-Tochter in drei Phasen den Abbau von insgesamt 11.000 Jobs angekündigt. Rund 9.000 sind schon weggefallen. Zuletzt beschäftigte die Dresdner noch rund 50.000 Mitarbeiter. In den rund 800 Dresdner-Filialen sowie bei Dresdner Kleinwort Wasserstein soll kein Personal abgebaut werden. Abgeschafft würden vielmehr Doppelfunktionen etwa im IT-Bereich, bei Kommunikation/Marketing und im Controlling. (APA/dpa/Reuters/AP)