Die USA wollen die Aufhebung der UN-Sanktionen unterstützen, wie am Freitag aus Regierungskreisen verlautete. Die 1986 verhängten US-Sanktionen gegen das arabische Land blieben aber vorerst in Kraft, sagte ein Beamter, der anonym bleiben wollte. Die Familien der Hinterbliebenen wurden am Freitag zu einem Informationsgespräch mit Unterstaatssekretär William Burns ins Außenministerium eingeladen.
International
Annan erwartet Aufhebung der UN-Sanktionen gegen Libyen
US-Embargo soll offenbar zunächst in Kraft bleiben
Helsinki/Washington - Nach der Einigung auf einen
Entschädigungsfonds für die Hinterbliebenen des Anschlags von
Lockerbie erwartet der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi
Annan, eine Aufhebung der UN-Sanktionen gegen Libyen. Der
Sicherheitsrat müsse dieses Thema zu einem Ende bringen, sagte Annan
am Freitag bei einem Besuch in Helsinki. Er wies darauf hin, dass die
1992 verhängten UN-Sanktionen seit deren Aussetzung 1999 ohnehin
nicht mehr sehr effektiv gewesen seien. 1999 hatte Libyen zwei
Verdächtige an ein schottisches Gericht übergeben.
Ein Anwalt, der mehrere Hinterbliebene vertritt, erklärte, die
Angehörigen der Opfer erhielten bei Aufhebung der UN-Sanktionen
jeweils mindestens fünf Millionen Dollar. Sollten auch die
US-Sanktionen aufgehoben werden und sollten die USA Libyen von ihrer
Liste der Terror unterstützenden Staaten nehmen, könnten die
Angehörigen der Vereinbarung zufolge nach Angaben von Anwalt Mark
Zaid bis zu zehn Millionen Dollar erhalten. (APA/AP)