Bild nicht mehr verfügbar.

Nach dem Brand.

Foto: APA/ARTINGER Guenter
Wien - Die Stadt-SPÖ agiere "zu lasch und zu langsam", der Eigentümer schütze die Ruine trotz eines Bescheides nur ungenügend - und die "Sofie" vergammelt. Für den Wiener VP-Klubobmann Matthias Tschirf ist es "mehr als bedauerlich", dass die vor zwei Jahren abgebrannten Sofiensäle "verrotten".

Den SPÖ-Stadtverantwortlichen warf er vor, keine Rettungsinitiative für das denkmalgeschützte Haus gestartet zu haben. Die Stadt solle für Wiederaufbau und kulturelle Nutzung sorgen. Die Kommune könne helfen, indem sie das Abhalten von Veranstaltungen zusichere. Tschirf erinnerte an die Idee eines Strauß-Zentrums. In den Sofiensälen wurden 120 Werke von Mitgliedern der Walzer-Dynastie uraufgeführt. "Salzburg hat sein Mozart-Haus, warum sollte Wien kein Strauß-Haus haben?"

Keine Schutzabdeckung montiert

Von den Eigentümern der Ruine, der Sofiensäle AG, sei keine wirkliche Schutzabdeckung für die Gebäudereste montiert worden - und das, obwohl ein gültiger Bescheid vorliege. Sollte nichts geschehen, drohen der Bausubstanz weitere Witterungsschäden.

Für die stellvertretenden Wiener FP-Chefs Johann Herzog und Heinz-Christian Strache ist das Verhalten der Wiener ÖVP "mehr als scheinheilig", schließlich sei "die Untätigkeit der für den Bundesdenkmalschutz zuständigen Ministerin Gehrer mehr als dokumentiert". (APA, frei/DER STANDARD, Printausgabe, 19.8.2003)