ARD zeigt Dokumentation knapp 26 Jahre nach der Ermordung durch RAF-Terror-Kommando
Redaktion
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Knapp 26 Jahre nach der Entführung und
Ermordung durch ein Terror-Kommando der Rote Armee Fraktion (RAF)
zeichnet der deutsche Fernsehsender ARD das Leben des früheren
Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer (1915-1977) nach. Für
die Dokumentation "Schleyer. Eine deutsche Geschichte" habe der
Kölner Filmemacher Lutz Hachmeister die Biografie Schleyers zum
ersten Mal umfassend recherchiert, teilte der NDR in Hamburg mit. Das
Erste strahlt die vom NDR und WDR produzierte Dokumentation an diesem
Mittwoch (20. August, 23.30 Uhr) aus. Vor seiner Fernsehpremiere war
der 90 Minuten lange Schleyer-Film bereits in ausgewählten Kinos zu
sehen.
Der gewaltsame Tod Schleyers gilt als Höhepunkt des so genannten
"deutschen Herbstes", in dessen Verlauf die RAF unter anderem den
Generalbundesanwalt Siegfried Buback und den Dresdner-Bank-Chef
Jürgen Ponto ermordete. Für seinen Beitrag wertete Hachmeister
umfangreiches Film- und Videomaterial aus den 60-er und 70-er Jahren
aus. Weggefährten wie Kurt Biedenkopf und Günter Wallraff, aber auch
die Schleyer-Söhne Hans-Eberhard, Arnd und Jörg sowie Schleyer-Witwe
Waltrude berichten vor der Kamera, wie sie den von der Presse als
"Boss der Bosse" bezeichneten Industriemanager erlebt haben. "Er war
eine starke Persönlichkeit, er war kein Zauderer", erinnert sich
beispielsweise CDU-Mann Biedenkopf. Zu Wort kommen auch die
ehemaligen RAF-Mitglieder Stefan Wisniewski und Christof Wackernagel.
Schleyer hatte seine Karriere Anfang der 40-er Jahre als
Wirtschaftsfunktionär im von den Deutschen besetzten Prag begonnen.
Nach der Internierungshaft kam er 1951 zu Daimler-Benz, wo er zum
Top-Manager aufstieg. Im Arbeitgeberverband profilierte er sich als
Verhandlungsführer bei Tarifgesprächen und als Präsident der
Bundesvereinigung. Bei Gewerkschaften galt er als "Scharfmacher", in
der Politik war sein Sachverstand geschätzt. Bei seiner Entführung
durch das RAF-Kommando "Siegfried Hausner" am 5. September 1977 in
Köln wurden mehrere Menschen getötet. Schleyer wurde am 19. Oktober
1977 in einem im Elsass abgestellten Fahrzeug erschossen aufgefunden. (APA/dpa)
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