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Foto: Reuters/Sydney Morning Herald
Reykjavik - Ein Großaufgebot an Medienvertretern und Umweltaktivisten hat am ersten Tag der Walfangsaison in Island die Meeressäuger vergrault und den Walfängern die Jagd verdorben. "Jedes Mal, wenn wir einen Minke-Wal sichteten, fuhren die Verfolger dermaßen dicht auf, dass wir nicht sicher auf die Wale schießen konnten", klagte der Kapitän des Fangschiffs "MB Njordur", Gudmundur Haraldsson.

"Eher eine Beobachtung"

Sein Kapitänskollege Konrad Eggertsson bilanzierte nach dem ersten Fangtag am Sonntag: "Das war eher Walbeobachtung als Walfang." Der Wissenschaftler Gisli Vikingsson, der die Walfänger begleitete, sagte: "Wir haben mehrere Wale gesehen, aber sie waren heute etwas ausweichend."

Das isländische Fischereiministerium hatte erstmals seit 14 Jahren wieder die Erlaubnis zum Walfang gegeben. Insgesamt sollten während der sechswöchigen Jagdsaison 38 Minke-Wale "für wissenschaftliche Zwecke" getötet werden. In Islands Hoheitsgewässern leben schätzungsweise 43.000 der auch als Zwergwale bekannten Säugetiere. Ihr weltweiter Bestand wird auf 67.000 geschätzt. (APA)